Afroamerikaner in Florida wegen zu lauter Musik erschossen

Wegen eines Streits um zu laute Musik hat ein Mann in Florida einen Jugendlichen erschossen. Nach Angaben der Justizbehörden vom Dienstag ereignete sich der Vorfall am Freitag an einer Tankstelle in Jacksonville.

Zwei Polizisten aus Jacksonville (Symbolbild) (Bild: sda)

Wegen eines Streits um zu laute Musik hat ein Mann in Florida einen Jugendlichen erschossen. Nach Angaben der Justizbehörden vom Dienstag ereignete sich der Vorfall am Freitag an einer Tankstelle in Jacksonville.

Laut Polizei beschwerte sich der 45-jährige Michael Dunn bei dem 17-jährigen Jordan Davis über zu laute Musik aus dessen Geländewagen, in dem dieser mit anderen Jugendlichen sass. „Jordan und Dunn wechselten Worte, dann zog Dunn eine Waffe und schoss acht oder neunmal, zweimal traf er Jordan“, sagte der Sheriff Rob Schoonover.

Niemand sonst sei von den Kugeln getroffen worden, im Auto des afroamerikanischen Jugendlichen seien keine Schusswaffen gefunden worden. Dunn, ein Weisser, befand sich den Angaben zufolge mit seiner Freundin in Jacksonville, um die Hochzeit seines Sohnes zu feiern. Das Paar sei nach den Schüssen geflüchtet, am Samstag sei Dunn dann aber verhaftet worden.

US-Medien zitierten Dunns Anwalt, wonach der Schütze auf unschuldig plädieren will. Sein Mandant habe sich bedroht gefühlt und so verhalten „wie jeder verantwortungsbewusste Waffenträger unter solchen Umständen“, sagte der Anwalt den Berichten zufolge.

Der Vorfall erinnert an den Tod des schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin, der im Februar in Florida von dem Nachbarschaftswächter George Zimmerman erschossen wurde. Zimmerman sagte aus, in Notwehr gehandelt zu haben. Martin, der sich auf dem Weg von einem Einkauf nach Hause befand, war allerdings unbewaffnet.

Der Tod des afroamerikanischen Jugendlichen hatte in den USA eine aufgeheizte Debatte über Rassismus ausgelöst, in die sich auch Präsident Barack Obama einschaltete.

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