Für die Forschungsanstalt Agroscope sieht es derzeit gut aus für den Weinjahrgang 2013. Der grosse Rückstand von fast zwei Wochen bei der Blüte der Reben ist gemäss Agroscope bis Ende September fast vollständig aufgeholt worden.
Die Reben blühten schon lange nicht mehr so spät wie in diesem Jahr: Frostige Temperaturen im Mai und ein heftiger Kälteeinbruch Ende Juni seien gemäss der Forschungsanstalt Agroscope der Grund dafür. Diese langsame Entwicklung im Frühling 2013 sei deshalb aufgefallen, weil in den vorangegangenen 20 Jahren fast ausnahmslos frühreife Jahrgänge zu verzeichnen waren.
So setzte dieses Jahr die Blüte der Rebsorte Chasselas in Pully, deren Daten seit 89 Jahren systematisch erhoben werden, erst am 1. Juli ein. Im Mittel der Jahre 1925 bis 2013 trat der Beginn der Blüte hingegen bereits am 15. Juni ein, in den letzten 20 Jahren sogar am 12. Juni.
Rückstand fast aufgeholt
Die Blüte endete bereits am 8. Juli. Der Rückstand reduzierte sich somit auf nur noch neun Tage. Dank den günstigen Sommer-Bedingungen begann die Reife am 18. August. Der Rückstand reduzierte sich so auf noch fünf Tage verglichen mit dem Durchschnitt von 1925 bis 2013.
In diesem Stadium kam der Jahrgang 2013 den Jahrgängen 1942, 1954, 1961, 1967, 1969, 1973, 1974, 1984 und 1987 nahe. Von diesen Jahrgängen waren 1942, 1961, 1967 und 1969 hervorragende Weinjahre.
Monat September bot gute Bedingungen
Die äusserst guten Bedingungen zu Beginn und gegen Ende des Monats September wirkten sich positiv auf die Reife aus. Der Zuckergehalt der Trauben wurde am 20. September kontrolliert und lag bei 65,2 Grad Oechsle. Der langjährige Mittelwert lag dagegen bei 68,8 Grad.
Dieser Wert wurde von den Trauben bereits drei Tage später, am 23. September erreicht. Somit konnte der grosse Rückstand von fast zwei Wochen, der bei Beginn der Blüte festgestellt wurde, Ende September fast vollständig aufgeholt werden.
Das Weinjahr 2013 kann deshalb nach Einschätzung von Agroscope nicht mit anderen, sehr späten Jahrgängen verglichen werden. Noch weniger lasse sich der aktuelle Jahrgang mit den Jahren 1939, 1965 und 1980 vergleichen, die in trauriger Erinnerung geblieben seien, da die Messwerte unter 50 Grad Oechsle stagniert hätten.