Venezuelas linker Staatschef Hugo Chávez und der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad haben in Caracas demonstrativ Einigkeit gezeigt. Sie bezeichneten sich am Montag gegenseitig als „Brüder“ und kündigten den Ausbau der Freundschaft und Solidarität zwischen ihren Ländern an.
Ahmadinedschad wies „imperialistische“ Beschuldigungen zurück, sein Land baue an der Atombombe. „Die Völker Irans und Venezuelas sind heute gemeinsam auf dem Weg, die Habsucht des Imperialismus zu bekämpfen. Das hegemoniale und dominierende System ist im Niedergang, deswegen zeigt es sein aggressives Gesicht und tritt menschliche Werte mit den Füssen“, sagte Ahmadinedschad mit Blick auf Washington, ohne die USA direkt bei Namen zu nennen.
Auch Chávez betonte, Iraner und Venezolaner gehörten zu den Völkern, die angegriffen würden und dabei um das Gleichgewicht in der Welt und den Frieden kämpften. Weder der Iran mit seiner islamischen Revolution noch Venezuela mit der Revolution Bolivars hätten jemanden überfallen oder Bomben geworfen.
Ahmadinedschad war am Sonntagabend von Vize-Präsident Elías Jaua in Venezuela empfangen worden. Auf seiner fünftägigen Lateinamerika-Reise wird er von mehreren Ministern sowie einer Unternehmerdelegation begleitet.
Im Anschluss an Venezuela reist er in die ebenfalls von Links-Regierungen geführten Länder Nicaragua, Kuba und Ecuador. Die US-Regierung warnte die Staaten Lateinamerikas vor dem Ausbau ihrer Beziehungen zum Iran, da das Land wegen seines Atomprogramms immer stärker in die Isolation gerate und nun nach Freunden suche.