Der in der Finanzkrise vom Staat gerettete US-Versicherer AIG hat im abgelaufenen Quartal 4 Mrd. Dollar Verlust gemacht. Als Grund dafür führte das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss den Verkauf seiner Flugzeug-Leasing-Sparte an.
Im Schlussquartal des Vorjahres hatte AIG noch einen Gewinn von 21,5 Mrd. Dollar verbucht. Der Hurrikan Sandy kostete den US-Versicherer im vierten Quartal 1,3 Milliarden Dollar.
Auf operativer Basis verdiente AIG in den drei Monaten 290 Mio. Dollar, was 20 Cent pro Aktie entsprach. Dies war mehr als Analysten erwartet hatten – sie hatten durchschnittlich mit einem Verlust von acht Cent pro Aktie gerechnet.
Bei Investoren kam die Nachricht trotz des Milliardenverlustes gut an: Im nachbörslichen Handel legten AIG-Aktien 2,5 Prozent zu. AIG hatte schon Ende 2012 bekanntgegeben, dass durch den Verkauf des Leasing-Geschäfts an chinesische Investoren ein Verlust von 4,4 Mrd. Dollar entstehe, unter anderem durch Steuerbelastungen.
Vor vier Jahren drohte AIG die gesamte Weltwirtschaft in den Abgrund zu reissen: Der einst weltgrösste Versicherer stand wegen fauler Kredite und Fehlinvestitionen kurz vor der Pleite. Doch der einst weltgrösste Versicherer wurde mit Hilfe der US-Steuerzahler mittlerweile vollständig saniert.
Im Dezember trennte sich die Regierung in Washington von ihren letzten AIG-Anteilen. Unter dem Strich hat der Staat mit seinem riskanten Manöver nach Regierungsangaben sogar Geld verdient.