Air Berlin hat 2014 den grössten Verlust seiner Firmengeschichte gemacht. Das geht aus der vorläufigen Jahresbilanz hervor, die die zweitgrösste deutsche Fluggesellschaft am Donnerstagabend veröffentlichte.
Demnach wird das Nettoergebnis für das vergangene Jahr zwischen minus 362 Millionen und minus 387 Millionen Euro liegen. Der innert 12 Monaten angehäufte Verlust ist damit noch höher als im Jahr davor: 2013 hatte das Defizit minus 316 Millionen Euro betragen.
Die Höhe der Aufwendungen für den Umbau des Unternehmens sei «derzeit noch nicht abschliessend ermittelt», hiess es zur Begründung für die genannte Spanne. Der endgültige Konzern- und Jahresabschluss werde im April veröffentlicht. Ursprünglich war dafür der kommende Montag vorgesehen.
Anfang März hatte Unternehmenschef Stefan Pichler einen neuen Billigtarif und mehr Angebote für Geschäftsreisende angekündigt. In drei Phasen sollen Management und Vertrieb umgebaut werden. Pichler will das Flugangebot stärker auf ertragreiche Strecken ausrichten und Drehkreuze wie Düsseldorf und Berlin ausbauen.
Air Berlin ist auch am Flughafen Zürich eine bedeutende Airline: Gemessen an der Zahl der Passagiere ist sie die zweitgrösste Fluggesellschaft in Kloten. 2008 hatte Air Berlin den Schweizer Ferienflieger Belair gekauft.
Schwarze Zahlen im Jahr 2016
Für dieses Jahr erwartet Air Berlin durch die eingeleiteten Änderungen im Geschäftsmodell «eine deutliche Ergebnisverbesserung». Diese solle «die Grundlage für eine angestrebte Rückkehr zur Profitabilität in 2016 schaffen», hiess es. Pichler, der seit Februar im Amt ist, verwies dabei auf eine günstige Entwicklung bereits im ersten Quartal dieses Jahres.
Der Umsatz des Konzerns lag 2014 fast unverändert zum Vorjahr bei 4,16 Mrd. Euro. Als vorläufiger operativer Verlust (Ebit) nannte Air Berlin 279 bis 304 Mio. Euro, rund 50 bis 70 Mio. Euro mehr als 2013. Mit Air Berlin flogen im vergangenen Jahr 31,7 Millionen Passagiere, was einem Wachstum von 0,6 Prozent entspricht.