Die Fluggesellschaft Air Berlin verschärft ihr Sparprogramm. Statt 200 Mio. Euro sollen die positiven Effekte in diesem Jahr nun 230 Mio. Euro erreichen, wie Deutschlands zweitgrösste Fluggesellschaft am Mittwoch in ihrem Halbjahresbericht mitteilte.
Zugleich rechnet das Management um Vorstandschef Hartmut Mehdorn damit, von seinen Fluggästen mehr Geld verlangen zu können. Schon in den ersten sechs Monaten seien die Durchschnittserlöse je Passagier kontinuierlich gestiegen.
Dieser Trend dürfte sich im Rest des Jahres fortsetzen, hiess es. Mit Hilfe des Schrumpf- und Sparprogramms will Mehdorn mit Air Berlin nach mehreren verlustreichen Jahren 2013 die Gewinnschwelle überfliegen.
Verkauf von acht Flugzeugen
Ausserdem will die Fluggesellschaft seine dünne Kapitaldecke mit dem Verkauf von acht Flugzeugen aufbessern. Die Veräusserung werde das Eigenkapital verbessern und die Liquidität erhöhen, hiess es am Mittwoch. Im zweiten Quartal war Air Berlin trotz überraschend grosser Sparerfolge erneut in den roten Zahlen gelandet.
Das Unternehmen war im zweiten Quartal – wie bereits bekannt – wegen der hohen Kerosinpreise noch tiefer in die roten Zahlen geflogen. Der Nettoverlust lag bei 66,2 Mio. Euro nach einem Fehlbetrag von 43,9 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz von Air Berlin zog um 1,7 Prozent auf 1,135 Mrd. Euro an.
Air Berlin hatte sich mit der Expansion überhoben und hat seit 2007 keinen Jahresgewinn mehr eingefahren. Konzernchef Mehdorn verordnete der Fluglinie deshalb einen harten Sanierungskurs. Beispielsweise wurden unrentable Flugverbindungen gestrichen, um die Auslastung der Maschinen zu erhöhen und die Kosten zu senken. Zudem wurde die arabische Airline Etihad an Bord geholt.