Kein schöner Sommer für Air Berlin: Nach einem herben Gewinneinbruch in der wichtigsten Reisesaison legt Deutschlands zweitgrösste Fluggesellschaft ein weiteres Sparprogramm auf.
Bis 2016 soll sich das Ergebnis dadurch um weitere 400 Millionen Euro verbessern, wie die kriselnde Lufthansa-Konkurrentin am Mittwochabend mitteilte. Das neue Programm, das weitere Kostensenkungen und erhoffte zusätzliche Umsätze umfasst, schliesst sich nahtlos an das seit 2013 laufende Sanierungsprogramm «Turbine» an.
In der Reisezeit von Juli bis September machte der Preiskampf bei den Flugtickets Air Berlin schwer zu schaffen. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp drei Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.
Der operative Gewinn (EBIT) sank um mehr als ein Drittel auf 75 Millionen Euro. Unter dem Strich stand mit knapp 50 Millionen Euro weniger als halb so viel Gewinn wie ein Jahr zuvor.
Die Fluggesellschaft steckt wegen eines übereilten Expansionskurses tief in der Krise. Die arabische Airline Etihad kaufte 2011 knapp 30 Prozent der Aktien und hält die Berliner seither mit Finanzspritzen von bislang 800 Millionen Euro und Sachleistungen wie neuen Flugzeugsitzen über Wasser. Im Gegenzug sicherte sich die staatliche Fluggesellschaft vom Persischen Golf einen besseren Zugang zum deutschen Markt.
Erst vor wenigen Tagen hatte Air-Berlin-Chef Wolfgang Prock-Schauer angekündigt, sein Amt zum 1. Februar 2015 niederzulegen. Er werde aber weiter im Unternehmen bleiben und die Netzplanung übernehmen. Zu seinem Nachfolger bestimmte der Aufsichtsrat den früheren Thomas-Cook -Chef Stefan Pichler.