Ein Streik bei der französischen Fluggesellschaft Air France stellt die Geduld zahlreicher Passagiere auf eine harte Probe. Wie eine Sprecherin des Unternehmens mitteilte, blieb am Montag in Frankreich gut die Hälfte der Maschinen am Boden.
Auch Flüge aus der Schweiz waren betroffen. Am Dienstag ist weiter mit Störungen zu rechnen: Zwischen Genf und Paris können nur drei von neun Flügen durchgeführt werden, teilte Air France auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit. Zwischen Zürich und Paris sind es zwei statt fünf. Wie geplant stattfinden können hingegen alle neun Direktflüge ab dem Euroairport Basel-Mülhausen nach Paris.
Die Gewerkschaften warnten vor einer «totalen Blockade» am Mittwoch. Sie hatte zu einem Streik vom 15. bis zum 22. September aufgerufen. Die Arbeitsniederlegung könnte die Fluggesellschaft 10 bis 15 Millionen Euro täglich kosten
Der Chef der französisch-niederländischen Fluggesellschaft, Alexandre de Juniac, rechnet nicht mit einem raschen Ende des Arbeitskampfes. Während der Verhandlungen mit den Piloten über das Wochenende hätten sich die Fronten verhärtet, sagte er.
Es seien praktisch keine Fortschritte erzielt worden. Die Verluste im Zuge der Streiks könnte die Airline später in die roten Zahlen führen, warnte er. Juniac nannte dafür aber keinen Zeitrahmen. Am Sonntagabend teilte die Pilotengewerkschaft SNPL mit, dass die Verhandlungen mit der Unternehmensführung erfolglos «beendet» worden seien.
Hintergrund des Arbeitskampfs sind Pläne des Unternehmens, Kurz- und Mittelstreckenflüge künftig verstärkt über das Tochterunternehmen Transavia abzuwickeln. Die Gewerkschaft befürchtet eine Auslagerung von Jobs und schlechtere Arbeitsbedingungen. Ein siebentägiger Streik wäre die längste Arbeitsniederlegung in der Geschichte von Air France.