Air New Zealand ist die sicherste Fluggesellschaft der Welt

2013 hat sich als eines der sichersten Jahre in der Geschichte der Luftfahrt erwiesen. Trotz eines immer dichter gedrängten Himmels sind die grossen Fluggesellschaften von Katastrophen weitgehend verschont geblieben. Beunruhigend bleibt aber die Zahl gefährlicher Zwischenfälle.

Flugzeuge der Air New Zealand (Archiv) (Bild: sda)

2013 hat sich als eines der sichersten Jahre in der Geschichte der Luftfahrt erwiesen. Trotz eines immer dichter gedrängten Himmels sind die grossen Fluggesellschaften von Katastrophen weitgehend verschont geblieben. Beunruhigend bleibt aber die Zahl gefährlicher Zwischenfälle.

Rund 100 Jahre nach dem Start der ersten Linienmaschine ist das Fliegen zumindest statistisch so sicher wie selten zuvor. Ob Europäische Agentur für Flugsicherheit oder unabhängige Unfallforscher, sie alle kommen zum gleichen Fazit: Die Wahrscheinlichkeit, mit einem Flugzeug abzustürzen, ist extrem gering geworden.

Nach einer Bilanz der deutschen Datenbank Jacdec wurden im vergangenen Jahr weltweit 251 Menschen bei Unfällen in der Zivilluftfahrt getötet. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2013 kamen auf den Schweizer Strassen 113 Menschen ums Leben.

Swiss auf Platz 32

Die sicherste Fluggesellschaft der Welt ist die Air New Zealand, gefolgt von der Cathay Pacific aus Hongkong. Gemessen an Verkehrsleistung und Zwischenfällen verdrängten sie die Finnair, die jetzt auf Platz drei fliegt. Europäer unter den Top Ten sind noch British Airways (5) und die portugiesische TAP (7).

Mit Emirates (4), Etihad Airways (8) und Qatar Airways (11) landen gleich drei arabische Fluggesellschaften an der Spitze. Auf dem Weg nach oben in der Sicherheitsliste sind auch die Chinesen: Hainan Airlines erreichten im Sicherheits-Ranking Rang 14, die neu aufgenommenen Shenzhen Airlines auf Anhieb Platz 19.

Die Swiss verbesserte sich von Platz 33 auf Platz 32, während die Lufthansa, zu dessen Konzern die Swiss gehört, von Platz 11 auf Platz 18 fiel. Die Jacdec-Statistiker berücksichtigen für ihre Daten unter anderem die Totalverluste und schwere Zwischenfälle der letzten 30 Jahre.

Schwere Zwischenfälle

Es waren die Zwischenfälle, die 2013 die extrem eng beieinander liegende Spitzengruppe in der Jacdec-Liste der 60 sichersten Airlines durcheinanderwirbelte. Auch 2013 mangelte es daran nicht – auch wenn sie wie durch ein Wunder überwiegend glimpflich ausgingen. Auch die relativ hohe Zahl von Irrtümern gibt zu denken, bei denen Flugzeugbesatzungen auf der falschen Rollbahn unterwegs waren.

«Das Problem ist der stark wachsende Verkehr, der uns an die Grenzen der Kapazität bringt – gerade bei den Flughäfen ist das ein kritischer Punkt», sagte Martin Locher von der deutschen Pilotenvereinigung Cockpit der Nachrichtenagentur dpa. 2013 überschritt die Zahl der beförderten Passagiere die Drei-Milliarden-Marke – hinzu kommen etwa 50 Mio. Tonnen Fracht.

Ausgefeilte Sicherheitssysteme

Wo Fluglotsen in immer schnellerem Tempo immer dichter Flugzeuge staffeln müssen und Tower-Anweisungen im Sekundentakt fallen, sind menschliche Irrtümer nicht auszuschliessen. Locher sieht weiter Risiken, vor allem durch die Massenabfertigung auf den grossen Luftverkehrs-Drehkreuzen.

Dass Fliegen umgekehrt immer sicherer wird, liegt laut Luftfahrtexperten zum einen auf immer ausgefeilteren technischen Systemen, die in modernen Flugzeugen die Piloten unterstützen und notfalls erkennbare Fehlentscheidungen korrigieren. Zudem werden Cockpit-Besatzungen bereits in ihrer Ausbildung auf ein ungewöhnlich hohes Sicherheitsdenken verpflichtet.

Verbesserungen von Flughafeninfrastruktur und Luftraumüberwachung sowie global gültige Sicherheitsstandards für den Flugbetrieb gehören ebenfalls zu den Erklärungen.

Unfälle

Den schwersten Unfall gab es 2013 bei den koreanischen Asiana Airlines, als am 6. Juli eine Boeing 777 kurz vor der Landung auf dem Flughafen San Francisco durchsackte, auseinanderbrach und Feuer fing. Dabei starben drei Menschen.

Auch die erstmals vertretene indonesische Lion Air hatte beim Landeanflug einen Totalverlust zu verbuchen: Eine Boeing 737 stürzte am 13. April vor dem Bali-Airport Denpasar ins Meer. Alle 108 Insassen überlebten, vier erlitten schwere Verletzungen.

Lion Air wurde zum Schlusslicht der Liste, hinter der brasilianischen TAM Airlines, der Air India (57), der taiwanesischen China Airlines (58) und der Vietnam Airlines (59).

Nächster Artikel