Die Risse in Flügelteilen des Airbus A380 haben den Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS im ersten Quartal einen Grossteil seines Gewinns gekostet. Nach einem Verlust von 12 Mio. Euro ein Jahr zuvor verdiente der Airbus-Mutterkonzern im ersten Quartal zwar 133 Mio. Euro.
Für die Reparatur der 71 doppelstöckigen A380-Jets, die bis Ende März rund um die Welt im Dienst waren, stellte EADS rund 158 Mio. Euro zurück. Solche Einmaleffekte herausgerechnet, erwartet das Management um den scheidenden Vorstandschef Louis Gallois in diesem Jahr jedoch mehr Gewinn als bislang.
Zwischen Januar und März steigerte EADS den Umsatz überraschend stark um 16 Prozent auf 11,4 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und ausserordentlichen Posten sprang sogar um 79 Prozent auf 343 Mio. Euro, verfehlte damit allerdings die Erwartungen der Analysten. Ohne Einmaleffekte wie die Sonderbelastung bei der A380 verdoppelte sich diese Kennziffer auf 480 Mio. Euro.
„Die Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen und zivilen Helikoptern ist weiterhin gut“, erklärte der scheidende EADS-Chef Louis Gallois. Die Hubschrauber-Tochter Eurocopter legte fast 50 Prozent Umsatz zu auf 1,2 Mrd. Euro. Vor allem das Geschäft mit zivilen Maschinen zog an. Auch die Raketentochter Astrium und die Rüstungssparte Cassidian steigerten den Umsatz.
Mehr Passagierflugzeuge verkauft
Der stärkste Motor der Aufwärtsentwicklung bei EADS waren bessere Geschäfte der wichtigsten Tochter Airbus mit Passagierflugzeugen. Airbus lieferte insgesamt 131 Jets aus und setzte damit 7,5 Mrd. Euro um.
Laut Finanzvorstand Hans Peter Ring wird die endgültige Lösung beim A380 sich mindestens bis „weit in das Jahr 2013“ hinziehen. Bis zu diesem Zeitpunkt würden weiterhin Flugzeuge mit dem Fehler ausgeliefert und dann später repariert.
Im laufenden Jahr will Airbus 30 A380 ausliefern und trotz der Flügelprobleme wie geplant 2015 die Gewinnschwelle bei dem Programm erreichen.
Für das Gesamtjahr sagte der Konzern ein Umsatzplus von deutlich über sechs Prozent voraus. EADS rechne für 2012 mit einem Ebit vor Einmaleffekten von über 2,5 Mrd. Euro, teilte das Unternehmen mit.