Nach dem Rekordauftrag für US-Konkurrent Boeing kann nun auch Airbus bei der Luftfahrtmesse in Dubai punkten. Die in Kuwait ansässige Leasingfirma Alafco unterschrieb bei den Europäern einen Festauftrag über 50 Flugzeuge vom Typ A320neo.
Bis Ende des Jahres könnten über Optionen noch 30 weitere Maschinen hinzukommen, teilte Airbus am Montag mit. Allein der Festauftrag hat nach Listenpreis einen Gegenwert von 4,6 Mrd. Dollar.
Nach unbestätigten Angaben winkt Airbus zudem ein Milliardenauftrag aus dem Emirat Katar. Die arabische Fluggesellschaft Qatar Airways wolle eine Bestellung über 50 Mittelstreckenflieger des Typs A320neo und fünf Grossraumflieger des Typs A380 abgeben, berichtet die französische Zeitung „La Tribune“ am Montag ohne Angabe von Quellen.
Der Auftrag habe laut Listenpreisen einen Gesamtwert von rund 6,5 Mrd. Dollar. Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen Nachlässe im zweistelligen Prozentbereich üblich. Auf der Luftfahrtmesse in Dubai (bis 17. November) steuert Airbus dem Bericht zufolge auf Aufträge für insgesamt mehr als 150 Maschinen zu. Eine mögliche Entscheidung der Fluglinie Emirates, 30 weitere A380 zu ordern, sei darin noch nicht eingerechnet.
Auch Boeing hat schon abgesahnt
Der Airbus-Rivale Boeing hatte zum Auftakt der Messe am Sonntag bereits einen Rekordauftrag über insgesamt 26 Mrd. Dollar abgesahnt: Emirates Airlines orderte 50 neue Langstreckenflieger vom Typ 777 und sicherte sich Optionen auf 20 weitere Flugzeuge des Typs.
Nach der jüngsten globalen Marktprognose von Airbus werden Fluggesellschaften im Nahen Osten zwischen 2011 und 2030 etwa 1921 neue Passagier- und Frachtflugzeuge (mit mehr als 100 Sitzen) im Gesamtwert von 347,4 Mrd. US-Dollar benötigen. Boeing geht sogar von einem Bedarf von 2520 Maschinen im Wert von 450 Mrd. Dollar aus. Damit läge das Wachstum über dem weltweiten Schnitt.
Grund für die hohe Nachfrage sind nach Ansicht von Airbus neben der Flottenerweiterung und -erneuerung, die verstärkte Urbanisierung, die wachsende Anzahl von Megastädten und die insgesamt zunehmende Bedeutung der Region als geografischer Knotenpunkt und als Ferienziel.