Gegen die Färöer steht der Nationalteam-Einstand von Manuel Akanji zur Debatte. Der Innenverteidiger von Titelhalter Basel ist ein Schweizer Versprechen für die Zukunft.
Hoffenheims überzähliger Verteidiger Fabian Schär ist gesperrt und ohne jegliche Spielpraxis, Léo Lacroix fehlt wegen eines chirurgischen Eingriffs, der Gladbacher Nico Elvedi hat das SFV-Camp nach muskulären Beschwerden vorzeitig verlassen. Die Situation im Zentrum der Abwehr ist suboptimal, die Liste möglicher Kandidaten ist inzwischen sehr kurz.
Einzig der in Hamburg schon vor Monaten aussortierte Routinier Johan Djourou steht trotz Rückenschmerzen beim Pflichttermin gegen die Färöer zur Verfügung. Wer neben dem Routinier verteidigt, ist offen. Infrage kämen in der allgemeinen Personalnot der Mittelfeldspieler Valon Behrami, Timm Klose vom englischen Zweitligisten Norwich oder ein Debütant: Manuel Akanji, der 21-jährige Double-Gewinner des FC Basel.
Rund 15 Monate nach einem Kreuzbandriss bietet sich dem in Winterthurs Nachwuchs-Abteilung geformten Zürcher die Chance zum ersten Auftritt im SFV-Kreis. Petkovic hält einige Komplimente bereit für einen der Aufsteiger der Super-League-Saison: «Er hat in Basel einen sehr guten Job gemacht.» In der Abwehrmitte sei Kaderbreite nötig. «Und mit ihm haben wir auch Qualität – für die Zukunft und schon jetzt.»
Der frühere FCB-Coach Murat Yakin, einst ein exzellenter Patron und defensiver Regisseur, schätzte das Talent mit nigerianischen Wurzeln gegenüber der «NZZ» ausgesprochen hoch ein: «Die wichtigste Eigenschaft eines Innenverteidigers ist das Pflichtbewusstsein. Akanji bringt das mit, führt saubere Zweikämpfe, ist kopfballstark.»
Beim Serienmeister gilt der 1,87 m grosse und kräftige Professional trotz erst 23 Partien in der höchsten Liga als Stammkraft mit absehbarem erheblichem «Return on Invest». Seine natürliche Gabe, unter Druck beidfüssig einen geordneten Spielaufbau einzuleiten, zeichnet ihn aus. Er ist den komplexen Anforderungen bisher gewachsen.
Akanji ist mit seinem bisherigen Weg zufrieden. «Bis auf die Verletzung ist alles wie geplant verlaufen. Die Philosophie des Klubs passt zu mir, die spielerische Note gefällt mir.» Das Aufgebot von Petkovic sei ein positives Zeichen. «Ich habe hart dafür gearbeitet. Das Aufgebot zeigt mir, wo ich stehe. Im letzten halben Jahr habe ich einiges gut gemacht», erklärt Akanji im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda.
Mit dem möglichen Einstand befasse er sich nicht explizit, so der Neo-Internationale. Er habe sich in den letzten Tagen in erster Linie mal einen Einblick in die Teamstrukturen verschaffen wollen. «Nun geht es darum, hier etwas zu zeigen und weiter voranzugehen.»