Den japanischen Technologiekonzern Toshiba kommt ein milliardenschwerer Bilanzskandal teuer zu stehen. Eine Gruppe von Aktionären verklagte den Konzern am Montag auf Schadensersatz in Höhe von rund 300 Millionen Yen (2,4 Millionen Franken).
Die Kläger hatten bluten müssen, als der Aktienkurs in Folge des Skandals einbrach. Am selben Tag empfahl zudem die Wertpapieraufsichtskommission der Finanzaufsichtsbehörde FSA, eine Rekordstrafe gegen Toshiba von 7,37 Milliarden Yen (60 Millionen Franken) zu verhängen. Der Skandal kostete mehreren Top-Manager den Job.
Eine unabhängige Untersuchungskommission war zu dem Schluss gekommen, dass der Konzern den Nettogewinn sieben Jahre lang um mehr als 155 Milliarden Yen aufgebläht hatte. Der Gewinn vor Steuern war zudem um 224,8 Milliarden Yen aufgebläht worden.
Die 50 Aktionäre reichten ihre Klage beim Bezirksgericht Tokio gegen drei frühere Präsidenten und zwei Finanzchefs ein. Der Aktienkurs von Toshiba habe Ende November 180 Yen pro Aktien unter dem Niveau im Mai gelegen, bevor der Skandal damals ans Licht gekommen war.
Toshiba rutschte im abgelaufenen Geschäftsjahr in die Verlustzone. Das Unternehmen stellt diverse elektronische Produkte wie Computerchips oder Laptops her, baut aber auch Atomkraftwerke.