Eine Organisation, die sich für die Legalisierung von Cannabis einsetzt, hat in dieser Woche Päckchen mit dem Betäubungsmittel an Tessiner Grossräte verteilt. Die Gemeindepolizei von Bellinzona setzte der Aktion allerdings ein rasches Ende.
Der Aktivist sei weder festgenommen noch bestraft worden, teilte ein Sprecher der Tessiner Kantonspolizei am Dienstag auf Anfrage mit. Er bestätigte zugleich eine Meldung des Tessiner Fernsehens RSI vom selben Tag.
Das am Montag nach der Grossratssitzung verteilte Cannabis sei allerdings beschlagnahmt worden – es werde nun in ein Analyselabor überstellt.
Der Aktivist hatte jeweils ein Gramm «organisches und giftfreies» Cannabis in einem Plastiktütchen an ein Schreiben geheftet, in dem er für die Legalisierung Werbung machte. Laut dem Autor wird im Tessin und im Rest der Schweiz das organisierte Verbrechen gefördert, weil Cannabis nur illegal bezogen werden kann.
Bei seinem Überraschungsbesuch im Tessiner Parlament stellte der Aktivist von vorne herein sicher, dass er nicht als Dealer strafrechtlich belangt werden kann: Die verteilte Droge weise einen THC-Gehalt von unter einem Prozent auf und sei damit nicht illegal, so der Legalisierungsbefürworter.