Bei einer Offensive der syrischen Regierungstruppen sind im Umland von Damaskus nach Angaben der Opposition Dutzende Menschen getötet worden.
Wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London am Sonntag mitteilte, kamen in der Region um die Ortschaft Dschdaidet al-Fadl während der Militäraktion in den vergangenen fünf Tagen mindestens 80 Menschen ums Leben. Andere Aktivisten meldeten den Angaben nach rund 250 Tote.
Vermutlich sei die Zahl der Opfer noch höher, aber die genaue Zahl sei schwer zu ermitteln, sagte der Vorsitzende der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, der Nachrichtenagentur AFP. «Wir fordern das Internationale Komitee vom Roten Kreuz auf, eine Delegation nach Dschaidet al-Fadl zu entsenden, um (die Vorfälle) zu untersuchen».
Zahlreiche verwundete Rebellen, die in provisorischen Spitälern behandelt wurden, seien exekutiert worden, hiess es weiter. Die Beobachtungsstelle veröffentlichte Videoaufnahmen aus der Stadt, auf denen blutüberströmte Leichen zu sehen sind, die auf dem Boden liegen. Einige der Toten haben verstümmelte Gesichter.
Dschdaidet al-Fadl liegt südwestlich von Damaskus in einer Gegend, in der Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen leben. Eine Aktivistin in der Stadt berichtete im Internet, die Kommunikationsverbindungen sowie die Wasser- und Stromversorgung seien unterbrochen.
Die Truppen von Baschar al-Assad hätten den Ort nach einer mehrtägigen Belagerung am Sonntag gestürmt, erklärten die Menschenrechtsbeobachter. Meldungen aus Syrien sind wegen der Medienblockade des Regimes von unabhängiger Seite nur schwer zu überprüfen.