Das AKW Gösgen wird am Samstag zur Jahresrevision abgeschaltet. Im Rahmen der Arbeiten wird unter anderem die Turbogeneratorgruppe modernisiert. Mit dieser 180 Millionen Franken teuren Aufrüstung erhöht sich die Stromproduktion im Umfang eines mittelgrossen Flusskraftwerkes.
Es entsteht eine Mehrleistung von rund 30 Megawatt. Die dadurch mögliche jährliche Mehrproduktion beträgt ungefähr 240 Millionen Kilowattstunden. Alle Niederdruckturbinen und Kondensatoren sowie der Generator würden komplett ersetzt, teilte die Betriebsleitung des AKW am Freitag mit.
Das AKW Gösgen hat deshalb die längste Jahresrevision seit Inbetriebnahme der Anlage vor sich. Sie wird rund 60 Tage dauern. Davon entfallen 44 Tage auf die Kondensatormontage und rund 10 Tage auf das Ausrichten der Turbogeneratorgruppe und deren Inbetriebsetzung.
Für diesen Umbau wurden bereits während der Jahresrevision 2012 verschiedene Vorarbeiten durchgeführt. Während der Jahresrevision werden zudem 36 der insgesamt 177 Brennelemente durch neue ersetzt.
Höhere Energieeffizienz
Insgesamt investieren die Betreiber im Zeitraum zwischen 2010 und 2017 eine Milliarde Franken in die Modernisierung ihres Werkes. 40 Prozent davon werden in die Sicherheit gesteckt, 20 Prozent in die Erhöhung der Energieeffizienz und 40 Prozent in den langfristigen Unterhalt und sonstige Neuinvestitionen.
Am Samstagmorgen wird, wie jedes Jahr zu Revisionsbeginn, eine Funktionsprüfung an den Frischdampfventilen durchgeführt. Beim Öffnen des zu prüfenden Ventils wird von aussen sichtbar Dampf abgeblasen. Das dabei verursachte Rauschen ist in der näheren Umgebung des Kraftwerks hörbar.
Im vergangenen 34. Betriebszyklus produzierte das KKG während 315 Tagen 7375 Millionen Kilowattstunden Strom und deckte damit rund 13 Prozent des schweizerischen Strombedarfs. Die Anlage wurde ohne sicherheitstechnische Probleme betrieben.