Die US-Wirtschaft hat im April unerwartet viele Stellen geschaffen und die Arbeitslosenquote auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gedrückt. Die Arbeitslosenquote sank von 7,6 auf 7,5 Prozent. Sie liegt aber noch deutlich über dem Schnitt der vergangenen 60 Jahre von rund 6 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft stieg um 165’000, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Im März gab es revidierten Angaben zufolge einen Zuwachs von 138’000 – das sind 50’000 mehr als zunächst ermittelt. Auch die Entwicklung im Februar fiel mit starken 332.000 zusätzlichen Stellen besser als bislang bekannt aus.
Im Detail enttäuschte die Entwicklung in der Industrie, wo teilweise sogar Jobs wegfielen. Dagegen war der Stellenzuwachs im Dienstleistungssektor ordentlich. Auch Temporärarbeitsfirmen, die als Indikator für die künftige Entwicklung gelten, verbuchten einen deutlichen Stellenzuwachs. Im öffentlichen Sektor wurden Stellen abgebaut.
Zudem stiegen die für den privaten Konsum wichtigen durchschnittlichen Stundenlöhne im April wie erwartet. Im Monatsvergleich habe es einen Zuwachs von 0,2 Prozent gegeben, teilte das Arbeitsministerium weiter mit. Im Vormonat hatten die Stundenlöhne noch stagniert. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit fiel von 34,6 auf 34,4 Stunden.
Niedrigzinspolitik der Notenbank
Die US-Notenbank hatte Ende 2012 beschlossen, dass sie ihre Niedrigzinspolitik fortsetzen will, bis die Quote unter die Marke von 6,5 Prozent gesunken ist.
Die grösste Volkswirtschaft der Welt hatte im ersten Quartal merklich an Schwung gewonnen. Das Bruttoinlandprodukt stieg mit einer Jahresrate von 2,5 Prozent, nachdem es Ende 2012 lediglich zu einem Plus von 0,4 Prozent gereicht hatte.
Experten gehen aber davon aus, dass die Dynamik schon im Frühjahr wieder nachlässt, weil die Ausgabenkürzungen der Regierung und höhere Steuern bremsen dürften. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte erst vor kurzem die Wachstumsprognose für 2013 von 2,1 auf 1,9 Prozent.