Islamisten haben am Dienstag in der somalischen Hauptstadt Mogadischu das Bildungsministerium angegriffen und ein Blutbad angerichtet. Mindestens zehn Menschen seien getötet und mehrere weitere verletzt worden, sagte ein Polizeibeamter der Nachrichtenagentur dpa.
Unter den Opfern befänden sich Regierungsmitarbeiter, Sicherheitskräfte, Zivilisten sowie drei der Angreifer, erklärte ein Geheimdienstmitarbeiter.
Zu der Tat bekannte sich die Al-Shabaab-Miliz, die Anfang April im Nachbarland Kenia eine Universität gestürmt und über 150 Studenten getötet hatte. Die Gruppe bekämpft seit Jahren die Regierung in Mogadischu und ist vor allem im Zentrum und Süden Somalias aktiv. Jedoch verübt sie auch weiterhin Anschläge in der Hauptstadt.
Augenzeugen zufolge explodierte am Mittag zunächst eine Autobombe vor dem Eingang des Ministeriums. Anschliessend sei es zu einem schweren Schusswechsel zwischen den Angreifern und Sicherheitskräften gekommen. Die Lage war zeitweise chaotisch. Krankenwagen rasten zum Anschlagsort, um Verletzte zu bergen. Das Ministerium befindet sich im Zentrum der Stadt in der Nähe eines wichtigen Verkehrsknotenpunktes.
«Heilige Operation»
Der Sprecher der Islamisten, Sheikh Abdelasis Abu Musab, sagte dem Radiosender Andalus, seine Gruppe sei für die Tat verantwortlich. Er sprach von einer «heiligen Operation».
Jedoch musste die Al-Shabaab zuletzt mehrere schwere Rückschläge einstecken. So hatte die Armee im März einen wichtigen Bezirk in Südsomalia von der Gruppe zurückerobert.
Bei einem Drohnenangriff war zudem Aden Garar getötet worden, einer der mutmasslichen Drahtzieher der Terrorattacke auf das Einkaufszentrum Westgate in Nairobi mit 67 Toten. Die Islamisten greifen auch immer wieder Ziele in Kenia an, weil sie den Abzug der Truppen aus Somalia fordern.