Michael Albasini verfehlt den Sieg in der Flèche Wallonne nur knapp. Dem Thurgauer fehlen im Ziel im belgischen Huy vier Sekunden auf den spanischen Sieger Joaquin Rodriguez.
Die Entscheidung in der 76. Austragung des Ardennen-Klassikers fiel in der finalen Steigung, der „Mur de Huy“. Als Rodriguez gegen Ende der 1,3 km langen und durchschnittlich 9,3 Prozent steilen Rampe angriff, vermochte kein anderer Fahrer dem Profi des Katjuscha-Teams zu folgen. Auch Albasini nicht, der zu diesem Zeitpunkt in den vordersten Positionen des grossen (Spitzen-)Feldes präsent war. Mit einem Effort schnappte sich der Schweizer auf den letzten Metern des 194 km langen Rennens aber noch den Belgier Philippe Gilbert.
Michael Albasini zeigte sich in Wallonien einmal mehr in bester Verfassung. Dass dem starken Allrounder das Rennen von Charleroi nach Huy liegt, davon zeugen seine Resultate der letzten fünf Austragungen: Siebter 2008, Neunter 2009, Zehnter 2010 sowie Zwölfter 2011 und Elfter 2012. Nun sorgte der 31-jährige Thurgauer dank seines starken Finishs für das beste Resultat eines Schweizers bei der Flèche Wallonne seit 1954. Damals hatte Ferdi Kübler hinter dem Belgier Germain Derijcke ebenfalls den 2. Platz belegt. 1951 und 1952 hatte die nationale Radsportlegende das seit 1936 durchgeführte Rennen als bisher einziger Schweizer gewinnen können. Letztmals stand in Huy 1997 mit Alex Zülle ein Schweizer auf dem Podest.
Joaquin Rodriguez gehörte schon im Vorfeld des „Pfeils durch Wallonien“ zu den allerersten Sieganwärtern. Als der nur 55 kg schwere Kletter-Spezialist in der bis zu 26 Prozent steilen Mauer von Huy – die insgesamt dreimal zu bewältigen war – gewohnt explosiv antrat, war ihm niemand gewachsen. Damit gelang es ihm, sein Palmarès mit dem ersten Triumph in einem Eintagesklassiker aufzuwerten. 2010 (zeitgleich mit Sieger Cadel Evans) und 2011 (drei Sekunden hinter Gilbert) hatte Rodriguez in Huy jeweils den 2. Platz belegt.
76. Flèche Wallonne (Charleroi – Huy/Be, 194 km): 1. Joaquin Rodriguez (Sp) 4:45:41. 2. Michael Albasini (Sz) 0:04 zurück. 3. Philippe Gilbert (Be). 4. Jelle Vanendert (Be) alle gleiche Zeit. 5. Robert Kiserlovski (Kro) 0:07. 6. Daniel Martin (Irl) 0:09. 7. Bauke Mollema (Ho). 8. Vincenzo Nibali (It). 9. Diego Ulissi (It), alle gleiche Zeit. 10. Jürgen van den Broeck (Be) 0:11. 11. Enrico Gasparotto (It), gleiche Zeit. Ferner: 20. Fränk Schleck (Lux) 0:20. 46. Alejandro Valverde (Sp) 0:51. 81. Andy Schleck (Lux) 2:25. 83. Oscar Freire (Sp) 2:28. 96. Michael Schär (Sz) 4:07. 120. Martin Kohler (Sz) 9:57. 134. Rubens Bertogliatti (Sz), gleiche Zeit. – 143 Fahrer klassiert.