Aletschgletscher gibt Gebeine von verschollenen Brüdern frei

Auf dem Grossen Aletschgletscher haben englische Touristen die Gebeine von drei Brüdern entdeckt, die seit 86 Jahren als verschollen galten. Eine Knochenanalyse der Walliser Gerichtsmedizin bestätigte diese Vermutung, wie die Kantonspolizei am Donnerstag mitteilte.

Der Feldstecher gehörte zur Ausrüstung der drei 1926 verunglückten Brüder (Bild: sda)

Auf dem Grossen Aletschgletscher haben englische Touristen die Gebeine von drei Brüdern entdeckt, die seit 86 Jahren als verschollen galten. Eine Knochenanalyse der Walliser Gerichtsmedizin bestätigte diese Vermutung, wie die Kantonspolizei am Donnerstag mitteilte.

Die Brüder Johann (1895), Cletus (1897) und Fidelis (1903) Ebener waren am frühen Morgen des 4. März 1926 zusammen mit ihrem Begleiter Max Rieder von Kippel im Lötschental aus zur Lötschenlücke aufgestiegen. Seither fehlte von ihnen jede Spur.

Am 27. Juni 2012 fand ein englisches Alpinistenpaar am Fusse des Dreieckhorns auf dem Grossen Aletschgletscher menschliche Knochen, Kleidungsstücken und Bergsteigerutensilien, die aus früherer Zeit zu stammen schienen. Die sterblichen Überreste wurden daraufhin von der Kantonspolizei an die Gerichtsmedizin in Sitten übergeben, um eine Zuordnung der Gebeine vorzunehmen und diese zu identifizieren.

DNA-Analysen zeigen identisches Profil

Die Ermittlungen der Kantonspolizei Wallis und die durchgeführten DNA-Analysen ergaben nun, dass die drei aufgefundenen Personen ein identisches Profil aufweisen und somit der gleichen mütterlichen Abstammungslinie entstammen.

Weiter konnte ausgeschlossen werden, dass eine der drei gefundenen Personen der Begleiter Max Rieder war. Ausserdem galt keine andere Seilschaft im Aletschgebiet seit März 1926 als vermisst.

Diese Erkenntnisse liessen den Schluss zu, dass es sich bei den aufgefundenen Gebeinen mit grösster Wahrscheinlichkeit um die sterblichen Überreste der drei Ebener-Brüder handeln müsse, schreibt die Kantonspolizei Wallis.

Das Verschwinden der vier jungen Männer hatte das Lötschental damals in grosse Aufregung versetzt. Man sprach vom bis dahin grössten Bergunglück des Tales.

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