H.R. Giger ist tot. Der Bündner Künstler, der sich weltweit einen Namen als Schöpfer des extraterrestrischen Wesens «Alien» gemacht hatte, starb am Montag im Alter von 74 Jahren in Zürich, wie das Museum HR Giger in Greyerz FR Medienberichte bestätigte.
Der Künstler sei nach einem Sturz in ein Zürcher Spital eingeliefert worden und dort an den Folgen des Sturzes gestorben, teilte das Museum mit.
H.R. Giger galt als wichtiger Vertreter des Phantastischen Realismus. Als solcher kreierte er das Wesen «Alien» für den gleichnamigen Film (1979) des britischen Regisseurs Ridley Scott. Für dieses Werk erhielt Hans-Ruedi Giger, so sein bürgerlicher Name, einen Oscar.
Seine Rolle als künstlerische Leitfigur im Science-Fiction- und Horror-Genre festigte Giger mit seinen Designs für Filme wie «Poltergeist II» (1986), «Alien 3» (1992) und «Species» (1995) sowie für das Computerspiel «Dark Speed» (1995).
Erotisch und sadistisch aufgeladen
Nicht nur Gigers Filmarbeiten, sein gesamtes bildnerisches Werk sei «erotisch aufgeladen mit einer Tendenz zum Furchtbaren und Sadistischen», schrieb der Kunstkritiker Fritz Billeter im Katalog «1968. Zürich steht Kopf». Mitunter nehme seine Kunst «Formen eines orgiastischen Kults» an, so Billeter.
Früh schon interessierte sich Giger für Themen wie Geburt, Tod, Sexualität. Das könne damit zusammenhängen, dass seine Geburt einen ganzen Tag gedauert habe, sagte Giger in einem Zeitungsinterview. Immer wieder habe es ihm die Luft abgestellt. So habe er eine «schaurige Angst vor klaustrophoben Räumen» entwickelt. Eine Angst, die sein Werk durchwegs vermittelt.
Mit hochdotiertem Preis geehrt
Seinem schwarzen, geschliffen surrealen, horrormässigen Stil ist Giger treu geblieben. Das zeigte sich, als 2010 auf dem Landenberg in Sarnen eine seiner letzten Ausstellungen eröffnet wurde. Zu sehen waren Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Schmuck.
Spuren hinterlassen hat der Künstler auch im Festival des Fantastischen Films Neuenburg, das im internationalen Wettbewerb den H.R.-Giger-Preis «Narcisse» vergibt. Vor sieben Jahren erhielt Giger den ersten mit 30’000 Franken dotierten Willy-Reber-Kunstpreis. Verliehen wurde er in seiner Geburtsstadt Chur im Rahmen der Jahresausstellung im Bündner Kunstmuseum.
Seit 1962 in Zürich
Geboren wurde Giger am 5. Februar 1940. Seit 1962 lebt er in Zürich. Hier studierte er Architektur und Industriedesign und kam in Kontakt mit Künstlern wie Andreas Christen, Friedrich Kuhn, Claude Sandoz, aber auch mit dem Filmregisseur Fredi M. Murer und mit dem Schriftsteller Urban Gwerder.
Den besten Überblick über sein Werk bietet das 1998 eröffnete Museum HR Giger in Greyerz Fr.