Die Krisen-Airline Alitalia ist vorerst gerettet. Die arabische Fluggesellschaft Etihad steigt mit 49 Prozent bei den Italienern ein. Die beiden Firmen-Chefs Gabriele Del Torchio und James Hogan unterzeichneten am Freitag eine entsprechende Vereinbarung.
«Nach grossen Anstrengungen, einem Jahr Arbeit und vielen Nächten haben wir es geschafft», sagte Alitalia-Chef Del Torchio. Zuvor hatten die Anteilseigner und die Gewerkschaften die letzten Hürden für das Bündnis aus dem Weg geräumt.
Für Etihad ist die Einigung ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem eigenen Airline-Bündnis nach dem Vorbild der Lufthansa. Im Mittelpunkt dieser Pläne steht Partner Air Berlin, den Etihad seit dem Einstieg 2011 mit Geldspritzen von etwa 800 Mio. Euro und Sachleistungen – wie neuen Flugzeugsitzen – über Wasser hält.
Mit dem Einstieg der Fluggesellschaft aus dem Golf-Emirat Abu Dhabi hofft die hoch verschuldete Alitalia das nötige Geld zu haben, um in das lukrative Langstreckennetz investieren und im Wettbewerb besser mitmischen zu können.
Etihad-Chef Hogan hatte aber bereits erklärt, dass daneben weitere Einschnitte und ein Stellenabbau nötig seien, um das Unternehmen wieder profitabel zu machen. Den Plänen zufolge soll Alitalia 2017 die Gewinnschwelle erreichen und danach schwarze Zahlen schreiben. Das ist dem Unternehmen in seiner 68-jährigen Geschichte bislang nur selten gelungen.
Erst am Freitag waren wichtige Hürden für das Bündnis aus dem Weg geräumt worden. Wenige Stunden vor der geplanten Unterzeichnung einigte sich die italienische Fluglinie mit mehreren Gewerkschaften, die sich bislang gegen neue Arbeitsverträge gesträubt hatten. Sie sind ein Kernbestandteil der Kooperation.
Voraussichtlich werden nun 1635 Arbeitsplätze abgebaut. Erleichtert hat das Bündnis auch die Zustimmung der Anteilseigner, eine geplante Kapitalerhöhung auf 300 Mio. Euro von 250 Mio. Euro aufzustocken.