Israel nimmt Beschuss des Gazastreifens wieder auf

Im Gazastreifen wird nach Ablauf der vereinbarten Waffenruhe zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas wieder geschossen. Israel flog am Freitag erneut einen Angriff auf das besetzte Küstengebiet.

Rauch über Gaza-Stadt nach israelischem Beschuss am Freitag (Bild: sda)

Im Gazastreifen wird nach Ablauf der vereinbarten Waffenruhe zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas wieder geschossen. Israel flog am Freitag erneut einen Angriff auf das besetzte Küstengebiet.

Noch bevor eine 72-stündige Waffenruhe am Freitagmorgen auslief, verkündete die Hamas, sie nicht zu verlängern.

Die Waffenruhe werde nicht erneuert, «weil Israel sich weigert, auf unsere Forderungen einzugehen», sagte Hamas-Sprecher Fausi Barhum später der Nachrichtenagentur AFP. Darüber seien sich «alle palästinensischen Gruppen» einig.

Kein Ende der Blockade

Von Seiten der Palästinenserdelegation bei den Verhandlungen in Kairo verlautete, Israel habe nicht eingewilligt, die Blockade des Gazastreifens zu beenden.

Nach Ablauf der Waffenruhe am Freitagmorgen 07.00 Uhr (MESZ) feuerten militante Palästinenser Dutzende Raketen auf Israel ab. Das israelische Militär antwortete mit Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen. Ein Armeesprecher sagte, dass ein «Terrorziel» angegriffen worden sei. Ein Kind starb bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen.

Israel warf der Hamas vor, die Waffenruhe bereits am frühen Freitagmorgen, vor Ablauf der Feuerpause, gebrochen zu haben. Der Armee zufolge wurden zwei Raketen auf Israels Süden gefeuert. Die Hamas widersprach dieser Darstellung.

«Wir werden weiter die Infrastruktur und die Operationszentren der Hamas angreifen, um die Sicherheit für den Staat Israel wiederherzustellen», sagte ein Armeesprecher. Gleichzeitig machte ein Vertreter der israelischen Regierung deutlich, dass man nicht über eine weitere Waffenruhe reden werde, solange Raketen auf Israel abgeschossen würden.

Auch US-Vertreter in Kairo

In Kairo vermittelt die ägyptische Regierung zwischen Israel und Hamas. Auch Vertreter der USA sind in der ägyptischen Hauptstadt. Deutschland, Frankreich und Grossbritannien hatten am Mittwoch angeboten, dass die EU den südlichen Grenzpunkt Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten kontrollieren könnte.

Mit der Öffnung des bisher geschlossenen Grenzpostens könnte die Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermöglicht werden. Gleichzeitig soll der Waffenschmuggel für die Hamas unterbunden werden.

Weitere Verhandlungen

Ein Hamas-Vertreter erklärte, die Verhandlungen in Kairo würden fortgesetzt. «Die Gespräche in Kairo sind nicht beendet, und wir werden unsere Anstrengungen fortsetzen, um die Aggression zu stoppen und die berechtigten Anliegen unser Bevölkerung zu erreichen», sagte ein Hamas-Sprecher.

Die Palästinenser verlangen von Israel ein Ende der Blockade des Gazastreifens mit seinen rund 1,8 Millionen Einwohnern, die Öffnung des Seehafens und die Freilassung palästinensischer Gefangener.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza kamen seit Beginn der israelischen Militäroffensive am 8. Juli 1894 Menschen ums Leben, grösstenteils Zivilisten, darunter über 400 Kinder. Mehr als 9800 Menschen wurden verletzt. Aufseiten Israels starben nach Angaben der Regierung 64 Soldaten und drei Zivilisten, über 500 Menschen wurden verletzt.

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