Die Ozonbelastung, die Hitze und eine ungünstige Bodenbeschaffenheit waren zuviel des Schlechten: Anfang November müssen alle Felsenbirnen auf dem Erasmusplatz gefällt werden. Im Frühling 2014 startet die Stadtgärtnerei Basel mit Schwedischen Mehlbeerbäumen einen neuen Anlauf auf dem ökologisch etwas unwirtlichen Platz.
Das Verdikt klingt ziemlich eindeutig: «Standfestigkeit Baum ist instabil», «Mitte ausgebrochen», «dürr» und gar «absterbend». So die Diagnose, welche die Basler Stadtgärtnerei 2012 über 4 der ursprünglich 18 Felsenbirnen auf dem Erasmusplatz fällen musste – eine Beurteilung, die nachvollziehbarerweise den Gnadenschlag zur Folge hatte. Ein Jahr später gibt es nun auch für die 14 restlichen Bäume, die den 2003 neugestalteten Platz säumen, keine Rettung mehr. Die Diagnose hier: «Wurzelpilz, deformierte Wurzeln» sowie «chlorotische Blätter».
Dabei ist es erst zehn Jahre her, als die Felsenbirnen im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Erasmuszplatzes neu gesetzt wurden. Bereits zuvor hatte sich die verkehrsreiche Kreuzung zwischen Feldberg- und Breisacherstrasse als nicht sonderlich baumfreundlich erwiesen. «Ende 2001 mussten sechs der acht vorhandenen Robinien wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes gefällt werden», teilte das Bau- und Verkehrsdepartement vor der Umgestaltung des Platzes im Jahr 2003 mit.
Zu wenig robust
Als Ersatz wurden nach Rücksprache mit der Quartierbevölkerung eben 18 Felsenbirnen eingepflanzt, die wegen ihrer weissen Blüten im Frühling und der schmucken roten Färbung im Herbst als schöne Zierde angekündigt wurden. Das mit den weissen Blüten und roten Blätter klappte dann auch – nur mit der Nachhaltigkeit haperte es doch beträchtlich, so dass man nach gerade mal zehn Jahren wieder von vorne beginnen muss.
Nun sollen es Schwedische Mehlbeerbäume mit dem modern klingenden lateinischen Namen «Sorbus intermedia Brouwers» richten. Am Aussehen der Bäume wird es nicht liegen, ob sie am Erasmusplatz auf Akzeptanz stossen werden: «Mehlbeerbäume können bis zu zehn Meter hoch werden und spenden mit einer Kronenbreite von vier Metern und ihrem dichten dunklen Laub im Sommer angenehmen Schatten», schreibt die Stadtgärtnerei in einer Mitteilung.
Segen für Vögel und die Stadtreinigung
Und auch für Vögel sowie die Strassenreinigung sind die Mehrbeerbäume ein Segen. Im Spätsommer freuten sich die Vögel über die erbsengrossen roten Früchte, heisst es, und zwar so sehr, dass kaum eine dieser Beeren auf den Boden fallen werde.
Sobald die endgültige Fällbewilligung vorliegt, sollen die Bäume entfernt werden. Das ist auf Anfang November geplant. Im Winter sollen die Baumstandorte dann saniert werden, bis dann im Frühling 2014 die Ersatzpflanzung erfolgen soll.