Die vor den diesjährigen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Südafrika geplante Allianz der liberalen Opposition ist geplatzt. Die ehemalige Weltbank-Managerin Mamphela Ramphele will nicht als gemeinsame Spitzenkandidatin antreten.
Wie die oppositionelle Demokratischen Allianz (DA) am Sonntag mitteilte, machte die ehemalige Weltbank-Managerin Mamphela Ramphele von der kleinen Agang-Partei ihre vor knapp einer Woche öffentlich gemachte Entscheidung rückgängig, bei der Präsidentschaftswahl als gemeinsame Spitzenkandidatin anzutreten.
Die DA-Vorsitzende Helen Zille zeigte sich enttäuscht über das Scheitern des Projekts einer gemeinsamen Opposition gegen den regierenden Afrikanischen Nationalkongress (ANC).
Die Demokratischen Allianz hatte in einer gemeinsamen Erklärung am Freitag mitgeteilt, Ramphele werde anlässlich einer Pressekonferenz am Montag in Johannesburg der DA beitreten. Ramphele erklärte dazu umgehend, die Erklärung sei ohne ihre Zustimmung erfolgt und sie bleibe Agang-Vorsitzende.
Viele Mitglieder der kleinen Partei hatten Rampheles Kandidatur für die Demokratische Allianz kritisiert und von einem undemokratischen Verfahren gesprochen. Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen sollen möglicherweise im zweiten Quartal stattfinden. Ein genaues Datum steht bisher nicht fest.
Ramphele war mit dem 1977 im Alter von 31 Jahren von der Polizei getöteten schwarzen Bürgerrechtshelden und Anti-Apartheidkämpfers Steve Biko verheiratet. Ihre Kandidatur an der Spitze der als «Partei der Weissen» geltenden Demokratischen Allianz hätte dieser Auftrieb gegeben. Doch selbst mit Ramphele an der Spitze hätte die DA kaum eine Chance, den ANC an der Macht abzulösen.