Die Resultate der bisherigen Bemühungen zur Verlagerung der alpenquerenden Güterverkehrs auf die Schiene sind ernüchternd. Umso wichtiger sind für die betroffenen Regionen eine gemeinsame Strategie und gemeinsame Massnahmen. Daran arbeiten sie derzeit an einer Tagung in Luzern.
In den wichtigsten Fragen sei man sich einig, hiess es an der Medienkonferenz vom Mittwoch zum Treffen von iMonitraf! (Monitoring of road traffic related effects in the Alpine Space). Beteiligt an diesem Projekt sind zehn Alpenregionen aus Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz (Zentralschweiz und Tessin).
Einzelne Länder wie die Schweiz oder Österreich haben bereits diverse Massnahmen getroffen. Um zu vermeiden, dass der Transitverkehr auf andere Routen ausweicht, ist aber ein gemeinsames Vorgehen unerlässlich. Darin sind sich alle Regionen einig. Deshalb arbeiten sie nun an einer gemeinsamen Strategie, die im kommenden Frühling an einer weiteren Tagung in Lyon beschlossen werden soll.
Der Urner Regierungsrat Markus Züst, Vertreter der Zentralschweizerischen Regierungskonferenz (ZRK), nennt mögliche Massnahmen: ein Nachtfahrverbot, ein Fahrverbot für Lastwagen mit schlechten Emissionswerten, sektorale Fahrverbote (abgestimmt auf die Regionen) und ein Lenkungsinstrument wie die Alpen-Transitbörse.
Wichtige Solidarität der Regionen
Der Alpenbogen sei eine sensible Region, der Schutz der Bevölkerung und der Umwelt sei vorrangig, sagte Bernhard Tilg, Vertreter der österreichischen Region Tirol. Wie die Schweiz, setze auch das Tirol auf den Ausbau der Schiene und man habe einige wenige Fortschritte erzielt.
Wichtig sei aber ein gemeinsames Konzept für die Alpenspange. Gerade für die verhältnismässig kleine Region der Schweiz, so der Tessiner Regierungsrat Mario Borradori, sei die Solidarität unter den Regionen extrem wichtig.
Das Projekt iMonitraf! hat ein Budget von 1,7 Mio. Euro (ca. 2,1 Mio. Franken). Es wird von der EU und vom Bund mitfinanziert; der Schweizer Anteil beträgt rund 630’000 Franken.