Zwei je rund 100 Millionen Franken teure Aufträge rund um den Bau des Ceneri-Basistunnels der NEAT müssen möglicherweise noch einmal ausgeschrieben werden. Das Bundesverwaltungsgericht hat zwei Beschwerden teilweise gutgeheissen.
Die Auftragsverfügungen wurden aufgehoben und zur Neubeurteilung an die AlpTransit AG zurückgewiesen. Ob die Neuausschreibung die für 2019 geplante Inbetriebnahme des Basistunnels verzögert, steht derzeit noch nicht fest, wie die AlpTransit Gotthard AG als Bauherrin des Projekts am Mittwoch mitteilte. Man werde in den nächsten Tagen den Entscheid analysieren und über das weitere Vorgehen entscheiden.
Einer der Aufträge, die noch einmal ausgeschrieben werden müssen, betrifft das Los „Fahrbahn und Logistik“. Die Arbeiten im Wert von rund 96 Millionen Franken gingen an das Konsortium Mons Ceneris unter der Federführung einer Firma aus Bellinzona.
Der zweite Auftrag betrifft „Bahntechnik und Gesamtkoordination“. Er ist rund 129 Millionen Franken wert und wurde dem Konsortium CPC unter der Federführung der Berner Cablex AG vergeben.
Eignung der Konsortien in Zweifel gezogen
Die beiden Aufträge waren letztes Jahr erteilt worden. Gegen beide Vergaben wurde beim Bundesverwaltungsgericht je eine Beschwerde eingereicht. Darin wurde die Eignung der beiden beauftragten Konsortien in Zweifel gezogen.
Laut der AlpTransit Gotthard AG wurden beide Beschwerden vor rund einer Woche vom Bundesverwaltungsgericht teilweise gutgeheissen. Kurz nach der Einreichung hatte dasselbe Gericht den Beschwerden aufschiebende Wirkung erteilt.
Gegen den jüngsten Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts kann innerhalb von 30 Tagen nach der Urteilseröffnung beim Bundesgericht Beschwerde geführt werden.
Erste Arbeiten sollen 2016 in Angriff genommen werden
Mit dem Einbau der Bahntechnik soll Ende 2016 begonnen werden. Der Tunnel soll Ende 2019 eröffnet werden. Das Los „Bahntechnik und Gesamtkoordination“ umfasst im Wesentlichen die Ausrüstung der beiden einspurigen Tunnelröhren von je 15,4 Kilometern Länge und der anschliessenden offenen Strecken Nord und Süd zur Anbindung an das bestehende Bahnnetz.
Der Bereich „Fahrbahn und Logistik“ betrifft den Einbau der festen Fahrbahn in den Tunnelröhren sowie den Aufbau der konventionellen Schotterfahrbahn vor den Portalen zur Anbindung an das bestehende Bahnnetz. Enthalten sind zudem umfangreiche temporäre Leistungen für den Ceneri-Basistunnel, wie Logistik, Transporte und Werkstätten.