Manchester United steht in der Königsklasse mit dem Rücken zur Wand. Der zweifache Champions-League-Sieger muss zuhause im Achtelfinal-Rückspiel das 0:2 aus dem Hinspiel wettmachen.
Ein paar wenige Worte von Patrice Evra bringen die Gefühlslage von Manchester United auf den Punkt. „Es ist ein schwieriger Moment, eine neue Herausforderung“, sagte der französische Aussenverteidiger vor dem Rückspiel gegen den griechischen Serienmeister Olympiakos. Evra spielt seit 2006 für United, hat mit den „Red Devils“ in dieser Phase zwölf Titel geholt. Aber Platz 7 in der Premier League, die Hälfte aller Spiele in diesem Jahr (7 von 14) verloren und praktisch null Aussichten auf einen Platz in der Champions League (14 Verlustpunkte Rückstand auf Rang 4) sind auch für den Routinier ein Novum. „Wir sind noch nie in einer solchen Situation gewesen.“ Auch nicht in jener, im Europacup ein 0:2 aufholen zu müssen.
Den Masterplan, die vermutlich erste Saison ohne Europacup-Teilnahme seit 1990 abzuwenden, muss David Moyes heute Abend präsentieren. Für den schottischen Trainer, der an den grossen Erfolgen seines Vorgängers Sir Alex Ferguson gemessen wird, ist das zweite Duell mit Olympiakos das „Spiel des Jahres“. Nicht aber jenes um seine Zukunft. „Mein Job ist sicher“, sagte Moyes, der einen Vertrag über sechs Jahre unterschrieben hatte. „Manchester United ist kein Klub, der an einer kurzfristigen Vision arbeitet, sondern an einer langfristigen.“ Den Support der Fans hat und spürt Moyes bislang uneingeschränkt. Beim 0:3 gegen Liverpool sangen diese nach dem dritten Gegentor weiter, Buhrufe gab es auch nach Schlusspfiff nicht.
Eine wesentlich einfachere Aufgabe wartet auf Borussia Dortmund. Das Hinspiel in St. Petersburg hat der BVB 4:2 gewonnen, weshalb Captain Sebastian Kehl sagt: „Wenn wir diese Ausgangsposition nicht nutzen, sind wir selber schuld.“ Der Finalist von 2013 könnte erstmals seit 16 Jahren zweimal in Folge den Viertelfinal erreichen. Als Selbstverständlichkeit betrachtet dies im Verein, zumindest von den Entscheidungsträgern, keiner. „Gemessen an Borussia Dortmunds wirtschaftlichen Möglichkeiten wäre die Zugehörigkeit zu den besten acht Mannschaften Europas nach wie vor ein kleines Fussball-Wunder.“ So jedenfalls formulierte es Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.