Als es in Wawrinkas Kopf plötzlich Klick machte

Nach zweieinhalb miserablen Sätzen findet Stan Wawrinka gerade noch die Kurve, um sich die Chance auf die Halbfinals zu wahren. Nach dem Sieg gegen Ferrer spricht er von einer Frage des Stolzes.

Erlösung: Stan Wawrinka kehrte nach dem schwachen ersten Spiel zum Siegen zurück

(Bild: SI)

Nach zweieinhalb miserablen Sätzen findet Stan Wawrinka gerade noch die Kurve, um sich die Chance auf die Halbfinals zu wahren. Nach dem Sieg gegen Ferrer spricht er von einer Frage des Stolzes.

Bei seiner dritten Teilnahme an den ATP-Finals in London startete Stan Wawrinka so schlecht wie noch nie. Gegen Rafael Nadal ging er 3:6, 2:6 unter, und am Mittwochabend lag er auch gegen David Ferrer 2:5 im Hintertreffen. Dann fand er jedoch sein Kämpferherz wieder und schob die Sachen, die ihn neben dem Platz offensichtlich beschäftigen, zur Seite.

Der 30-jährige Romand gewann die nächsten sieben Games und schliesslich vor den Augen seiner Eltern Wolfram und Isabelle sowie seiner fünfjährigen Tochter Alexia die Partie 7:5, 6:2. Er fordert damit am Freitagabend (21.00 Uhr) Andy Murray um einen Platz im Halbfinal heraus. 

Am Tag nach der Pleite gegen Nadal setzte Wawrinka gemäss eigener Aussage keinen Fuss auf einen Tennisplatz oder ins Fitnesscenter. Es war augenscheinlich der richtige Weg, um den Fokus zurückzugewinnen. «Das Re-Break im ersten Satz gelang mir etwas glücklich», gab der Lausanner zu. «Danach war ich klarer im Kopf.»

Eine Frage des Stolzes

Er habe angefangen, besser und aggressiver zu spielen. Mit dem zweiten Satz sei er dann sehr zufrieden gewesen. «Ich weiss nicht, warum, aber irgendwann hat mein Kopf entschieden, sich auf das Tennis zu fokussieren und nicht an Anderes zu denken.»

Es sei auch eine Frage des Stolzes gewesen, dass er diesmal bis zuletzt um den Sieg kämpfen würde.

Dass im Spiel noch nicht alles zusammenpasste, war für Wawrinka keine Überraschung. «Ich konnte nicht erwarten, dass ich nach der miserablen ersten Partie gleich wieder super spiele», erklärte er. Der Sieg und die Art und Weise würden nun aber vieles ändern.

Wawrinka glaubt vor dem Duell gegen Murray, der mit einem Sieg seine Position als Nummer 2 der Welt bis zum Ende des Jahres sicherstellen könnte, wieder an seine Chance. Immerhin hat er die letzten beiden Spiele gegen den Schotten gewonnen (US Open und Monte Carlo). Allerdings liegen diese bereits über zwei Jahre zurück, seither sind sich die beiden nie mehr gegenübergestanden.

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