Der aus der Schindler-Tochter Also und der deutschen Actebis entstandene IT-Grosshändler Also-Actebis ist in seinem Fusionsjahr 2011 einem garstigen Branchenumfeld ausgesetzt gewesen.
Firmenkunden hielten sich wegen der Staatsschuldenkrise zurück. Das Privatkundengeschäft wuchs zwar stark bei Tablet-Computern und Smartphones, allerdings auf Kosten von Desktops und Notebooks. Der schwächere Markt habe teils durch Synergieeffekte aus der Fusion kompensiert werden können, bilanzierte Also-Actebis am Montag.
Der Jahresumsatz des drittgrössten Grosshändlers Europas für Produkte der Informationstechnologie, Unterhaltungselektronik und Telekommunikation erreichte 6,2 Mrd. Euro. Das sind 4,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Da die Fusion im vergangenen Februar erfolgte, sind in dem Vergleich die Zahlen von Also jeweils von Februar bis Dezember enthalten.
In den Kernmärkten habe Also-Actebis die Marktanteile halten können, sagte Konzernchef Klaus Hellmich vor Journalisten und Analysten in Zürich. Er sei zufrieden mit dem besser als erwartet ausgefallenen Ergebnis. Operative Schwierigkeiten gab es aber in Norwegen und Finnland.
Weniger Gewinn
Der Konzerngewinn ging von 38,9 auf 26,7 Mio. Euro zurück. Darin sind Kosten von 4,4 Mio. Euro für die Integration (für Abfindungen und Berater) berücksichtigt. Die Integration sei schneller als geplant umgesetzt worden, sagte Hellmich. Die Zahl der Vollzeitstellen sank um 2,4 Prozent auf 3082. Überlappungen gab es zwischen Also und Actebis nur in Deutschland und Norwegen.
Der Kaufpreis für die Fusion wird auf fünf Jahre gestückelt verbucht, was den Konzerngewinn 2011 um weitere 9,8 Mio. Euro drückte. Ohne Berücksichtigung von Integrations- und Kaufpreiskosten sank der Konzerngewinn von 46,8 auf 40,9 Mio. Euro.
Mittelfristig will sich Also-Actebis entlang der gesamten IT-Wertschöpfungskette etablieren. Ein Schritt dazu sind etwa Partnerschaften mit IBM und Microsoft im Cloud Computing. Ausgebaut werden sollen auch die Serviceangebote für den Fachhandel.
Ab dem zweiten Quartal können zudem Apple-Produkte in Deutschland vertrieben werden. Also-Actebis rechnet auch mit zunehmenden Geschäften bei Smart-Fernsehern.