Die SBB muss beim Kauf von 29 internationalen Zügen von Stadler Rail für den Nord-Süd-Verkehr einen Zwischenhalt einlegen. Der unterlegene Konkurrent Alstom hat in letzter Minute Beschwerde gegen den Entscheid eingereicht.
«Wir haben am Freitagabend, am letzten Tag der Beschwerdefrist, Beschwerde eingereicht», erklärte Alstom-Sprecher Renzo Radice auf Anfrage. Er bestätigte eine entsprechende Meldung der «SonntagsZeitung». Die Beschwerde sei vom Hauptsitz in Paris eingereicht worden. Details zum Beschwerdegrund gab Radice keine bekannt.
Alstomzüge waren in den vergangenen Jahren insbesondere wegen des Cisalpino in den Schlagzeilen: Der ETR 470, auch als Pendolino bekannt, galt als pannenanfällig. Der Nachfolger ETR 610 wurde zwei Jahre später als geplant geliefert, was Alstom eine Geldstrafe von 90 Millionen Franken einbrachte.
Die 29 Stadler-Rail-Züge sollen das Angebot ab 2019 am Gotthard verbessern. Die SBB hatte dem Schweizer Unternehmen am 9. Mai den Zuschlag erteilt. Neben dem Kauf der 29 Züge sicherte sich die SBB vertraglich auch eine Option für bis zu 92 weitere Züge. Das Auftragsvolumen beträgt rund 980 Millionen Franken.
Neben Stadler Rail hatten auch der französische Anbieter Alstom und das spanische Unternehmen Talgo eine Offerte eingereicht.