Alt Bundesrätin Dreifuss verweist «Asylchaos» ins Reich der Träume

Ein Asylchaos wie es die SVP beschwört, gibt es in der Schweiz nach Ansicht von Alt Bundesrätin Ruth Dreifuss nicht. Die SP-Politikerin zeigt sich im Gegenteil überzeugt davon, dass die Bevölkerung bereit wäre, mehr Flüchtlinge, vor allem aus Syrien, aufzunehmen.

Alt Bundesrätin Dreifuss bei einem Auftritt an einer SP-Veranstaltung im September 2013. Sie kritisiert heute die Flüchtlingsdebatte: Ein Asylchaos gebe es nicht. (Archivbild) (Bild: sda)

Ein Asylchaos wie es die SVP beschwört, gibt es in der Schweiz nach Ansicht von Alt Bundesrätin Ruth Dreifuss nicht. Die SP-Politikerin zeigt sich im Gegenteil überzeugt davon, dass die Bevölkerung bereit wäre, mehr Flüchtlinge, vor allem aus Syrien, aufzunehmen.

«Nein, sicher nicht. Sicher nicht!», sagte Dreifuss im Interview mit dem «Blick» auf die Frage, ob derzeit ein Asylchaos existiere, wie es die SVP moniert. Praktische Probleme müssten zwar gelöst werden, räumt sie ein. Doch es gebe genügend Unterkunftsmöglichkeiten, die bewohnbar gemacht werden könnten. «Das Boot ist nicht voll!»

Dreifuss‘ Meinung nach unterschätzen die Behörden die Bereitschaft des Volkes, Flüchtlingen zu helfen. «Jeder versteht die Bilder, die uns aus Syrien erreichen. Sie zeigen, dass dort kein menschenwürdiges Leben möglich ist.»

Die Genfer SP-Politikerin Dreifuss gehörte von 1993 bis 2002 der Landesregierung an. Sie leitete in dieser Zeit das Departement des Innern, 1999 war sie als erste Frau Bundespräsidentin.

Nächster Artikel