Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer kehren ihrer Heimat den Rücken. Insgesamt leben nun fast 775’000 Personen im Ausland. Knapp jede Vierte zog es nach Frankreich.
Allein im vergangenen Jahr nahm die Anzahl der Auslandschweizerinnen und -schweizer um fast drei Prozent zu, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Mittwoch mitteilte. Die Zunahme im vergangenen Jahr liegt gemäss m EDA über dem Wachstum der vergangenen Jahre, das bei rund 2 Prozent liegt.
Konkret liessen sich 2016 21’784 Personen bei den Vertretungen im Ausland registrieren. Total leben heute 774’923 Personen im Ausland. Der Grossteil – nämlich 60 Prozent – bleibt innerhalb Europa.
Die beliebteste Destination ist Frankreich: Zum ersten Mal lebten dort über 200’000 Personen mit Schweizer Staatsbürgerschaft. Zu den Top vier gehören ausserdem Deutschland mit knapp 90’000 Personen, die USA mit rund 80’000 und Italien mit rund 50’000 registrierten Schweizerinnen und Schweizern.
Starker Zuwachs in Portugal und der Türkei
Zu den Top Ten der ausgewählten Wohnstaaten gehören zudem Kanada (rund 40’000 Personen), Grossbritannien (rund 35’000), Spanien (rund 25’000), Australien (rund 25’000), Israel (rund 19’000) und Österreich (rund 17’000). Erwähnenswert ist gemäss EDA unter anderem der Zuwachs in Portugal (+8,7 Prozent) und in der Türkei (+8,6 Prozent).
Für die Zahlen ausserhalb Europas zeigt die Statistik des EDA, dass deutlich mehr Schweizerinnen und Schweizer in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Thailand, in den Libanon sowie in Maghreb-Staaten zogen.
Mehr als die Hälfte sind Frauen
Mehr als die Hälfte der volljährigen Ausgewanderten sind Frauen. Ihre Überzahl gegenüber den Männern nimmt aber stetig leicht ab. Betreffend der Altersstruktur ist besonders Israel erwähnenswert: Fast jede zweite Schweizerin respektive jeder zweite Schweizer dort ist minderjährig. Anders sieht dies in Spanien aus, wo fast jede dritte aus der Schweiz eingewanderte Person älter als 65-jährig ist. In Thailand ist es jede vierte.
Die meisten der Auslandschweizerinnen und Ausländerschweizer – nämlich drei von vier – besassen 2016 neben der schweizerischen eine oder mehrere weitere Staatsangehörigkeiten. Insgesamt ziehen mehr Schweizerinnen und Schweizer ins Ausland, als in die Schweiz zurückkehren.