Amag-Chef geht von weniger betroffenen Autos aus als ASTRA

Der Amag-Chef Morten Hannesbo kritisiert den Bund für sein Eingreifen in der Abgas-Affäre zum jetzigen Zeitpunkt.

Amag-Chef Morten Hannesbo relativiert genannte Zahlen von betroffenen Fahrzeugen in der Schweiz (Archivbild). (Bild: sda)

Der Amag-Chef Morten Hannesbo kritisiert den Bund für sein Eingreifen in der Abgas-Affäre zum jetzigen Zeitpunkt.

«Man hätte abwarten können, bis konkrete Zahlen vorliegen, wie dies normalerweise bei sicherheitsrelevanten Abklärungen der Fall ist», sagte Morten Hannesbo im Interview mit dem «SonntagsBlick».

Dennoch habe er Verständnis dafür, dass das Bundesamt für Strassen (ASTRA) reagieren musste. «Wir arbeiten mit dem ASTRA offen und umfassend zusammen, um den Sachverhalt schnell und vollumfänglich abzuklären», sagte er.

Das ASTRA gab am Freitagabend bekannt, dass es als Sofortmassnahme eine Verfügung vorbereite, um den betroffenen Modellen die Typengenehmigung zu entziehen.

Die vom ASTRA genannte Zahl von 180’000 möglichen betroffenen Fahrzeuge sei zu hoch, sagte Hannesbo. «Die Zahl dürfte deutliche tiefer sein», sagte er. Jährlich verkaufe Amag als grösster VW-Importeur 90’000 bis 100’000 Fahrzeuge, davon 80’000 bis 90’000 Personenwagen. Von diesen fährt etwa ein Drittel mit einem Dieselmotor.

Wie viele Autos wirklich betroffen seien, wisse er nicht. Weder der Konzern VW noch das ASTRA hätten genau Zahlen nennen können. Er habe darum gehofft, für die Abklärung mehr Zeit zu erhalten.

Amag habe von den möglichen betroffenen Fahrzeugen nur wenige Hundert an Lager. Sobald es mit VW eine Lösung des Softwareproblems gebe, würden Händler und Servicepartner die entsprechenden Fahrzeuge kostenlos modifizieren, umrüsten oder umprogrammieren.

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