Im Tessiner Derby zwischen Ambri und Lugano werden die ersten vier Treffer aberkannt. Sechs Minuten vor Schluss trifft aber Richard Park doch noch regulär zum 1:0 für Ambri.
Zwei grossartige Torhüter und ein aufmerksames Schiedsrichter-Duo sorgten in Ambri für ein Kuriosum. Nach zwei Drittel hiess es: 4 Tore erzielt, Zwischenstand 0:0. Alain Miéville (11.) und Giacomo Dal Pian (sieben Sekunden vor der ersten Pause) sahen ihre Treffer – zu Recht – wegen eines hohen Stocks aberkannt. Ebenfalls korrekt entschieden die Schiedrichter Stéphane Rochette und Marc Wiegand nach fünf Minuten des Mitteldrittels, als Paolo Duca sich energisch gegen den jungen Lukas Balmelli durchsetzte und auch Torhüter Daniel Manzato verlud. Doch dieser hatte Sekundenbruchteile zuvor sein Gehäuse verschoben. Und in der letzten Minute vor der zweiten Pause hatte auf der anderen Seite Lugano Pech, als Nolan Schaefer im Ambri-Tor wieder Dal Pian stoppte und Dominik Schlumpf den Nachschuss versenkte. Blöd nur, dass da Jacob Micflikier bereits in den Torraum geschlittert war.
Die entscheidende Frage, ob aus eigenem Verschulden oder geschubst, beantworteten die Referees nach dem vierten Videostudium des Abends zu Ungunsten der Bianconeri. Diese kündigten deshalb einen Protest gegen die Wertung des Spiels an.
Erst beim fünften Anlauf zeigte die Rote Lampe hinter dem Tor ein reguläres Tor an. Richard Park reagierte nach einem Rebound von der Bande am schnellsten und markierte den Siegtreffer. Ambri hat damit neun der letzten Spiele gewonnen, vor allem aber vier Derbys in Serie. Die letzte Niederlage gegen Lugano ist schon fast ein Jahr her (2:3 am 24. November 2012). Ambri an der Spitze, Lugano unter dem Strich – diese Rangliste dürfte in der Leventina manch einer ausschneiden und an den Kühlschrank kleben.
Ambri-Piotta – Lugano 1:0 (0:0, 0:0, 1:0)
Valascia. – 6500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Rochette/Wiegand, Ambrosetti/Kaderli. – Tor: 54. Park (Giroux, Nordlund) 1:0. – Strafen: 8mal 2 Minuten gegen Ambri, 9mal 2 plus 10 (Trainer Patrick Fischer) Minuten plus Spieldauer (Fischer) gegen Lugano. – PostFinance-Topskorer: Giroux; Metropolit.
Ambri-Piotta: Schaefer; Trunz, Sidler; El Assaoui, Nordlund; Noreau, Chavaillaz; Bonnet, Grieder; Grassi, Schlagenhauf, Bianchi; Pestoni, Park, Giroux; Steiner, Miéville, Reichert; Duca, Lüthi, Pedretti.
Lugano: Manzato; Hirschi, Kparghai; Heikkinen, Kienzle; Ulmer, Schlumpf; Kostner, McLean, Reuille; Walker, Metropolit, Micflikier; Simion, Sannitz, Walker; Dal Pian, Balmelli, Fazzini.
Bemerkungen: Ambri ohne Gautschi, Kobach, Williams und Dotti, Lugano ohne Vauclair, Conne, Brady Murray, Jordy Murray, Ruefenacht, Fritsche (alle verletzt) und Flückiger (krank). Aberkannte Tore: 11. Miéville, 20. Dal Pian (beide wegen hohen Stocks), 25. Duca (Tor verschoben), 40. Schlumpf (Torraum-Offside). 59. (58:16) Timeout Lugano. Lugano von 58:38 bis 59:98, 59:15 bis 59:23 und ab 59:28 ohne Torhüter.