Der America’s Cup wird immer dramatischer. Das US-Team Oracle zieht den Kopf gegen das Team New Zealand in extremis aus der Schlinge und verkürzt am Wochenende mit zwei Siegen auf 4:8.
Das Team New Zealand, das aus den maximal fünf ausstehenden Regatten weiterhin noch einen Sieg benötigt, und die ganze segelverrückte Nation Neuseeland durchlebten bittere Momente. Zweimal hatten die Kiwis die Hand schon an der America’s-Cup-Trophäe, zweimal entglitt ihnen die silberne Kanne. Denn auch am Sonntagabend konnten sie den Sack nicht zumachen; sie zogen um 23 Sekunden den Kürzeren.
Die Neuseeländer scheiterten am eigenen Unvermögen. Sie gewannen souverän den Start und segelten dem Start-Ziel-Sieg entgegen. Allerdings schätzten sie die Situation bei einem Kreuzmanöver falsch ein und nahmen den Amerikanern das Vortrittsrecht. Die Strafe warf sie hinter das US-Team zurück. Zwar schlossen sie nochmals zu Oracle auf, doch mit einer schlechten Halse um die Boje verloren sie erneut an Terrain. Zudem erwischte Oracle auf dem Amwind-Kurs die besseren Böen und zog davon.
Der neunte und entscheidende Sieg scheint für Team New Zealand wie verhext zu sein. Fünfmal sind die Neuseeländer nunmehr in aussichtsreicher Position gescheitert. Zweimal wurde eine gestartete Regatta wegen zu starker Winde abgebrochen, einmal kam ihnen das Zeitlimit in die Quere, und nun unterliefen ihnen taktische Fehler. Noch haben die Kiwis allerdings fünf Matchpunkte.