Bei der Präsidentenwahl in der Dominikanische Republik zeichnet sich ein Sieg von Amtsinhaber Danilo Medina ab. Der Kandidat der sozialdemokratisch orientierten Partei PLD kam nach der Auszählung von knapp einem Viertel der Stimmen auf über 60 Prozent der Stimmen.
Sein Herausforderer Luis Abinader von der erst 2014 gegründeten Partei PRM erhielt laut den Angaben vom späten Sonntagabend (Ortszeit) etwa 35 Prozent der Stimmen. Mit der absoluten Mehrheit wäre Medina bereits im ersten Wahlgang für weitere vier Jahre im Amt bestätigt.
Der 64-Jährige kann auf eine erfolgreiche Amtsperiode zurückblicken: Mit einem Wirtschaftswachstum von mehr als sechs Prozent legte die Dominikanische Republik kräftiger zu als jeder andere Staat in Lateinamerika. Er gilt als beliebtester Staatschef der Region, auch wenn es Kritik an der von ihm initiierten Verfassungsänderung gibt, die eine direkte Wiederwahl des Staatschefs erlaubt.
Neben dem Präsidenten wählten die Dominikaner am Samstag auch die Abgeordneten von Parlament und Senat neu. Zudem stimmten sie über Tausende Kommunalvertreter ab.
Wahlhelfer-Streik
Überschattet wurde die Wahl in dem bei Touristen beliebten Land in der Karibik vom Streik von fast 3000 Wahlhelfern. Warum die eigens vom Wahlamt geschulten Leute ihrer Aufgabe nicht nachkamen, war zunächst unklar. Medina sprach von einer unverantwortlichen Aktion. Die Wahlen würden davon aber nicht beeinflusst.
Eine Mission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) unter Führung des kolumbianischen Ex-Präsidenten Andrés Pastrana beobachtete die Wahl. Es habe Beschwerden über Verzögerungen gegeben, sagte Pastrana. Das Wahlamt verlängerte die Öffnungszeiten der Wahllokale um eine Stunde.
Mehrere Menschen wurden wegen des Tragens von Schusswaffen im Umfeld von Wahllokalen festgenommen, wie der Leiter des Wahlamtes, Roberto Rosario, sagte. In mindestens zwei Wahllokalen seien Wähler von bewaffneten Parteigängern bedrängt worden, berichtete die Zeitung «Diario Libre».