Elf Jahre dauerte es, bis Andy Murray vor einer Woche in München erstmals ein Sandplatzturnier gewinnen konnte. In Madrid doppelte Murray im Final gegen Rafael Nadal gleich nach.
Damit gehört Andy Murray, der neue Sandplatzspezialist, nun zu den Mitfavoriten für das French Open.
Andy Murray zeigte beim 6:3, 6:2 im Final gegen Rafael Nadal eine äusserst beeindruckende Leistung. Der Schotte, der vor drei Wochen seine langjährige Freundin Kim Sears geheiratet hat, führte gegen den Sandplatzdominator der letzten Jahre permanent. In beiden Sätzen ging Murray sogleich 3:0 in Führung; im zweiten Satz sogar dank zweier Breaks. Rafael Nadal boten sich nur im ersten Satz noch drei Möglichkeiten, ins Spiel zurückzufinden. Murray wehrte die Breakbälle zum 3:4 (2) und 4:5 (1) aber souverän ab.
Nach 89 Minuten verwertete Murray gleich seinen ersten Matchball zu seinem ersten Sieg überhaupt auf Sand gegen Nadal. Diese Woche in Rom greift Murray nach dem dritten Turniersieg in drei Wochen. Murray könnte in der oberen Tableauhälfte auf David Ferrer (Viertelfinal) und Novak Djokovic (Halbfinal) treffen. Roger Federer (2) und Stan Wawrinka (8) wurden beide in die untere Tableauhälfte zu Rafael Nadal (4) und Tomas Berdych (6) ausgelost.
So gut wie in Rom wird Nadal in den kommenden Wochen bei den grossen Rendez-vous nicht mehr gesetzt sein. Am Montag fällt Nadal in der Weltrangliste auf Platz 7 zurück; erstmals seit über zehn Jahren (2. Mai 2005) gehört der Spanier nicht mehr zu den besten fünf der Weltrangliste. Nächste Woche in Rom (Vorjahresfinalist) und danach am French Open in Roland-Garros (Titelhalter) stehen für Nadal nochmals 2600 Weltranglistenpunkte auf dem Spiel.
In die andere Richtung bewegt sich Murray. Der Brite präsentierte sich in Madrid während der ganzen Woche in ausgezeichneter Form. Er verlor nur in seiner ersten Partie gegen den Deutschen Philipp Kohlschreiber, die morgens um 3 Uhr endete, einen Satz. Er ist auf Sand in dieser Saison noch ungeschlagen (9:0 Siege). Sandplatzerfolge stellen für den Briten etwas Neues dar. In Madrid besiegte Murray mit Milos Raonic, Kei Nishikori und Nadal erst die Top-10-Spieler Nummer 2, 3 und 4 auf Sand. Zuvor hatte er vor sechs Jahren lediglich Nikolaj Dawydenko in Monte-Carlo besiegen können. Murray triumphierte in Madrid zum ersten Mal seit 2008, als das Turnier letztmals in der Halle auf einem Hartplatz gespielt worden war.