Das Angebot an Lehrstellen in der Schweiz ist in diesem Jahr ungefähr gleich geblieben. Die Unternehmen boten insgesamt 94’500 Stellen an – das sind 500 mehr als im letzten Jahr. Davon blieben aber 10’000 unbesetzt, am meisten im verarbeitenden Gewerbe.
Per 31. August vergaben die Unternehmen hochgerechnet 85’500 Lehrstellen, wie aus dem Lehrstellenbarometer hervorgeht, das das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) am Donnerstag veröffentlichte. Erfahrungsgemäss gehen die Betriebe davon aus, dass sie von den offenen Stellen 3000 noch besetzen können.
Insgesamt standen 2016 hochgerechnet 144’500 Jugendliche vor der Ausbildungswahl. Knapp die Hälfte von ihnen begann eine Berufslehre, das sind 5500 weniger als im Vorjahr. Die Restlichen befanden sich in der Vorbereitung für eine berufliche Grundausbildung oder sie hatten sich für eine allgemeinbildende Schule oder für eine Zwischenlösung entschieden. 9000 waren am Stichtag noch unentschlossen.
Die Anzahl Jugendlicher, die sich in der «Warteschlange» für eine Lehrstelle im folgenden Jahr befanden, ging gegenüber dem Vorjahr um 500 auf 13’000 Personen leicht zurück. Zu Zeiten des Lehrstellenmangels 2007 waren 24’500 gewesen.
Das Lehrstellenbarometer wird jährlich zweimal erstellt – jeweils im April und im August. Für die aktuelle Hochrechnung wurden 2518 Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren telefonisch befragt. Auf Seiten der Unternehmen nahmen 4969 schriftlich an der Befragung teil. Der statistische Vertrauensbereich liegt für die beiden Stichproben bei +/-2,0 Prozent (Jugendliche) respektive bei +/-2,4 Prozent (Unternehmen).
Weil es sich dabei um Hochrechnungen handelt, kommt es gemäss SBFI jedes Jahr zu Ungereimtheiten zwischen den Angaben der Unternehmen über die vergebenen Lehrstellen und den Angaben der Jugendlichen über die angefangenen Lehren. Dem SBFI gehe denn auch vor allem darum, einen Trend im Vergleich zu den Vorjahren darzustellen, hiess es auf Anfrage.