Angehörige der Londoner Sklaven schalten sich ein

Angehörige der modernen Sklaven von London haben sich in den Fall eingeschaltet. Die Familie eines Opfers setzte sich mit einer britischen Zeitung in Verbindung. Die heute 69-jährige Frau aus Malaysia ging offenbar 1968 mit einem Stipendium nach London.

Tatort im Londoner Stadtteil Brixton (Archiv) (Bild: sda)

Angehörige der modernen Sklaven von London haben sich in den Fall eingeschaltet. Die Familie eines Opfers setzte sich mit einer britischen Zeitung in Verbindung. Die heute 69-jährige Frau aus Malaysia ging offenbar 1968 mit einem Stipendium nach London.

Dies sagte ihre Schwester dem «Daily Telegraph». Die Studentin habe sich einer kommunistischen Kommune angeschlossen und sei seitdem nicht mehr mit ihrer Familie in Kontakt getreten, berichtete die Zeitung am Dienstag. Die Frau soll mit zwei weiteren Opfern mehr als 30 Jahre lang von einem Ehepaar festgehalten worden sein.

Die an der Befreiung der drei Frauen beteiligte Wohlfahrtsorganisation Freedom Charity äusserte sich am Dienstag «besorgt» über das grosse Medieninteresse an der Identität und Vergangenheit der Opfer.

«Sie wollen alleine gelassen werden und Zeit zum Nachdenken haben», sagte Aneeta Preem von der Freedom Charity. Die Wahrung der Privatsphäre sei der Schlüssel für ihren Heilungsprozess.

Neben der Malaysierin waren auch eine 57-jährige Irin und eine 30-jährige Britin am 25. November aus dem Haus in Süd-London befreit worden. Die Jüngere soll die Tochter der Irin und des 73-jährigen Hauptverdächtigen ein.

Befragung von Anwohnern geht weiter

Unterdessen setzte die Polizei die Befragung von Anwohnern im Stadtteil Brixton fort, wo die drei Frauen zuletzt festgehalten wurden. Die beiden Tatverdächtigen, ein Ehepaar aus Indien und Tansania, sollen in den vergangenen Jahrzehnten häufig umgezogen sein.

Sie waren nach jüngsten Ermittlungen Anführer einer maoistisch beeinflussten, Kult-ähnlichen Vereinigung, die schon seit den 1970er Jahren in der britischen Hauptstadt aktiv ist.

Nach einem Bericht des «Mirror», der von der Polizei bisher nicht bestätigt wurde, soll es in einer Wohnung der Gruppe in den 1970er Jahren zu einem tödlichen Fenstersturz gekommen sein. Dabei habe es sich vermutlich um einen Fluchtversuch der damals 44-jährigen Frau gehandelt, sagte eine Verwandte der Zeitung.

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