Angehörige von «Sewol»-Opfern starten Protestmarsch

Mehr als 200 Aktivisten und Angehörige von Opfern der «Sewol»-Fährkatastrophe in Südkorea haben kurz vor dem ersten Jahrestag der Tragödie einen Protestmarsch gestartet. Sie wollen damit den Druck auf die Regierung erhöhen, eine unabhängige Untersuchung einzurichten.

Angehörige halten während ihres Protestmarsches Porträts der Opfer (Bild: sda)

Mehr als 200 Aktivisten und Angehörige von Opfern der «Sewol»-Fährkatastrophe in Südkorea haben kurz vor dem ersten Jahrestag der Tragödie einen Protestmarsch gestartet. Sie wollen damit den Druck auf die Regierung erhöhen, eine unabhängige Untersuchung einzurichten.

Ihr «Marathon» startete am Samstag in Ansan in Richtung der 35 Kilometer entfernten Hauptstadt Seoul. Sie fordern insbesondere, dass das Wrack der Fähre gehoben wird, um die letzten noch vermissten Opfer zu bergen.

Die Fähre «Sewol» war am 16. April vergangenen Jahres mit 476 Menschen an Bord vor der Insel Jindo gesunken; mehr als 300 Menschen ertranken. Die meisten der Opfer waren Schüler.

Das Unglück hatte in Südkorea grosse Empörung hervorgerufen, der Kapitän erhielt im November eine 36-jährige Haftstrafe, 14 weitere führende Besatzungsmitglieder wurden ebenfalls zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt.

Vor wenigen Tagen hatten sich rund 50 Väter und Mütter aus Protest gegen Missstände bei den Ermittlungen die Haare abrasiert. Sie werfen der Regierung unter anderem vor, Schlüsselpositionen im Untersuchungskomitee mit Vertretern des Schifffahrtsministeriums besetzt zu haben. Am Ziel ihres Marathons in Seoul wollen sie Präsidentin Park Geun Hye zur Rede stellen.

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