Im Prozess um den Fall der australischen Millionärstochter, die zehn Stunden lang mit einer vermeintlichen Bombe um den Hals ausharren musste, ist der Angeklagte zu dreizehneinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Der Täter habe sein Opfer „unvorstellbarem Terror“ ausgesetzt, sagte ein Richter in Sydney zur Begründung der Maximalstrafe. Nach zehn Jahren Gefängnis kann erstmals eine frühere Freilassung des Verurteilten geprüft werden.
Der Vater dreier Kinder war Anfang August 2011 maskiert in die Villa der Unternehmerfamilie Pulver in Sydney eingedrungen und hatte Madeleine Pulver eine vermeintliche Bombe umgehängt, von der sie erst nach zehn Stunden befreit werden konnte.
Sprengstoffexperten stellen erst dann fest, dass es sich um eine Attrappe handelte. Bevor der Täter verschwand, hinterliess er einen Drohbrief, in dem er davor warnte, die Behörden zu alarmieren und dazu aufforderte, weitere Anweisungen und Geldforderungen per E-Mail abzuwarten.
Der heute 52-jährige Investmentbanker war kurz nach der Tat in die USA geflüchtet. Er wurde schliesslich im US-Bundesstaat Kentucky von Beamten der US-Bundespolizei FBI festgenommen und nach Australien ausgeliefert.
Er hatte zwar indirekte Verbindungen zur Familie Pulver. Diese kannte den Mann aber nicht, der nach dem Scheitern seiner Ehe und dem Verlust des Sorgerechts für seine Kinder offenbar psychische Probleme hatte.