Der wegen vorsätzlicher Tötung des jungen Liebhabers seiner Frau im Kanton Freiburg angeklagte Wirt hat vor Gericht nach Erklärungen für seine Tat gesucht. Einen einzigen Auslöser für die Tötung des 23-Jährigen, der in seinem Betrieb als Koch arbeitete, habe es nicht gegeben.
Er habe einfach den Kopf verloren, gab der emotional aufgewühlte 55-jährige Mann am Donnerstag vor dem Strafgericht des Greyerzbezirks in Bulle zu Protokoll und wischte sich Tränen aus den Augen. „Was ich getan habe ist furchtbar“, sagte er.
Mehrmals kam der Gerichtspräsident auf die Frage zurück, wann der Mann denn bemerkt habe, dass seine 28-jährige Frau ein Verhältnis mit dem jungen Koch hatte.
Gewusst habe er es erst Mitte Februar 2011, also rund einen Monat vor der Tat, antwortete der Angeklagte. In der Befragung wurde deutlich, wie angespannt das Verhältnis der beiden Eheleute seit Juni 2010 war und wie sehr es durch Eifersucht belastet wurde.
Achtmal wortlos geschossen
Der Koch aus Bulle war in seinem Auto erschossen worden, vor den Augen der Frau, die ebenfalls im Auto sass. Der Noch-Ehemann war plötzlich vor ihnen gestanden, hatte eine Pistole gezogen und wortlos achtmal auf den 23-Jährigen gefeuert. Die mutmassliche Tatwaffe, eine alte Armeepistole, wurde sichergestellt.
Nach der Tat setzte sich der Verdächtige ins Wallis ab. Die Polizei errichtete damals Strassensperren und fahndete in der Region Visp und im Saastal nach dem Mann. Ins Netz ging er der Polizei fünf Tage später, als er mit dem Auto von Visp nach Stalden im Oberwallis fuhr. Seither befindet er sich in Haft.
Dem Angeklagten drohen mindestens fünf Jahre Freiheitsentzug wegen vorsätzlicher Tötung. Der Prozess geht am Freitag weiter mit den Anträgen des Staatsanwalts und der Verteidigung.