Die Mehrheit der Angestellten der Buchbinderei Schumacher verzichtet auf den 13. Monatslohn, um die Arbeitsplätze in Schmitten (FR) zu sichern. Die Geschäftsleitung der unter der Krise im Druckgewerbe leidenden Firma schlug die Massnahme als Teil eines grösseren Aktionsplans vor.
Einige Mitarbeiter stimmten der Massnahme allerdings nicht zu. Die Firmenleitung will in den nächsten Tagen Gespräche mit diesen führen und «mögliche Härtefälle mit der nötigen Sorgfalt behandeln», wie Schumacher am Dienstag zu einem Bericht der Tageszeitung «La Liberté» mitteilte.
Nach Beratungen mit den Sozialpartnern sei vereinbart worden, den 13. Monatslohn später auszuzahlen, wenn sich wieder Gewinne einstellten. Dies könne jedoch bis 2017 dauern, prognostizierte das Unternehmen, das die «aussergewöhnliche Solidarität aller betroffenen Parteien begrüsst».
Unter den weiteren Massnahmen, die von der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat beschlossen wurden, ist auch eine Verstärkung des Verkaufssektors. Ausserdem werden alle Tätigkeiten in Schmitten konzentriert und die Unternehmensstrukturen vereinfacht.
Kostenreduktion in der Administration geplant
Das Freiburger Unternehmen, das mehr als 140 Personen beschäftigt, kündigte weiter die Auslagerung von Tätigkeiten an, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Die nach eigenen Angaben in der Schweiz führende Buchbinderei will vor allem in der Administration Kosten reduzieren.
Schumacher erklärte weiter, dass auch die Investoren ihre Unterstützung zugesichert hätten. Zudem stelle die Unternehmensstiftung die nächsten zwei Jahre einen Fonds zur Verfügung, um die Beiträge an die zweite Säule zu finanzieren.
Notwendig machten die Sparmassnahmen laut dem Unternehmen einerseits der günstige Euro, der die ausländische Konkurrenz begünstige. Andererseits verschlechterte sich die Auftragslage – was in der Branche momentan chronisch bedingt sei. Zudem habe sich vor kurzem ein Grosskunde zurückgezogen.
Das Unternehmen steckt nicht zum ersten Mal in der Krise. 2010 hatte die Buchbinderei mit 54 Mitarbeitern einen Viertel ihrer damaligen Belegschaft entlassen.