Von Kurden angeführte Truppen drängen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in ihrer nordsyrischen Hochburg Al-Rakka weiter zurück. Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) nahmen am Montagabend nach eigenen Angaben ein Industriegebiet im Osten der Stadt ein.
Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte am Dienstag das Vorrücken der SDF-Kämpfer. Sie seien mittlerweile bis zur Altstadt Al-Rakkas vorgestossen. Die Kämpfe im Osten der Stadt gingen weiter, erklärte SDF-Sprecher Ahmed Mohammed.
Al-Rakka ist die wichtigste Hochburg der IS-Extremisten in Syrien. Die SDF-Kräfte waren in den vergangenen Monaten bis an die Stadtgrenze vorgerückt. Angeführt werden sie von der Kurdenmiliz YPG. Die internationale Anti-IS-Koalition unterstützt die Offensive.
Hunderttausende auf Hilfe angewiesen
Wegen der Kämpfe sind in der Region rund um Al-Rakka mehr als 430’000 Menschen auf Hilfe angewiesen, wie die Vereinten Nationen am Dienstag in Genf mitteilten. Die Organisation verlangt einen besseren Zugang zu den bereits mehr als 100’000 Vertriebenen.
Es werde derzeit geprüft, Hilfskonvois über die Strasse zu senden, sagte ein Sprecher des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR). Aktuell müssten Hilfsmittel von Damaskus nach Qamischli eingeflogen werden, was teuer sei.
Das UNHCR verteilte in zwei Lagern zehntausende Nothilfe-Pakete, die insgesamt 50’000 Vertriebenen helfen sollen. Auch das Welternährungsprogramm (WFP) hat bereits Nahrungsmittel an mehr als 50’000 Personen verteilt.
Die Vereinten Nationen hatte um 153 Millionen Dollar gebeten, um den Menschen in und um Al-Rakka zu helfen. Bisher sind aber nur 29 Millionen Dollar zusammengekommen.