Das Bild „Stillleben mit Kaffee“ von Albert Anker hat am Mittwoch bei einer Auktion in der Galerie Fischer in Luzern für 2,315 Millionen Franken den Besitzer gewechselt. Es handelt sich nach Angaben des Auktionshauses um den höchsten Preis, der je für ein Stillleben des Schweizer Malers bezahlt wurde.
Das Werk stammte aus einer Schweizer Privatsammlung. Anker schuf nur rund 36 Stillleben. Nebst den Genre-Szenen und den Portraits kommt dieser Werkgruppe eine besondere Bedeutung zu, wie es dazu im Auktionskatalog hiess.
Sehr selten seien auf den Stillleben Ankers Blumen zu sehen; vielmehr zeigten sie fast ausschliesslich gedeckte Tische, nicht Hauptmahlzeiten, sondern das Frühstück oder Zwischenmahlzeiten, Momente der Entspannung und Erholung, bei Kaffee, Tee, Bier oder Wein.
Einstein-Brief
Zudem wurde ein handschriftlicher Brief, den Albert Einstein an den Industriellen, Autor und Politiker Walther Rathenau geschrieben hat, versteigert. Das Schriftstück erzielte 174’000 Franken.
Im Brief, der aus einem zweiseitig beschriebenen Papier besteht, nahm Einstein am 8. März 1917 eine Einladung von Rathenau an. Zudem äusserte er sich zu Rathenaus kurz zuvor erschienenem Buch „Von kommenden Dingen“.
Einstein wendet sich im Brief generell gegen Gross-Staaten. Der Staat scheine ihm nur berechtigt „als Träger gemeinnütziger Institutionen wie Krankenhäuser, Universitäten, Polizei etc.“ Nur in kleinen Distrikten könne ein Volksstaat dauernd Bestand haben. In dieser Beziehung sei ihm die Schweiz ein Vorbild.
Auf maximal 35’000 Franken geschätzt
Wie die Galerie Fischer mitteilte, stammt der Brief Einsteins aus einer Schweizer Privatsammlung. Eine Nichte Rathenaus, die Schriftstellerin Ursula-Ruth von Mangoldt-Reiboldt, hatte das Dokument dem Vater der heutigen Besitzerin geschenkt. Der Brief wurde mit einer Schätzung von 25’000 bis 35’000 Franken ausgerufen.