Drei Jahre nach dem Doppeltötungsdelikt in Spiez werden zwei Männer vor Gericht gestellt. Wegen Mordes hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 19-jährigen Schweizer und seinen 48-jährigen Vater erhoben.
Die beiden Beschuldigten sollen am 11. Mai 2013 den Leiter eines Kinderheims und dessen Partnerin in Spiez erstochen haben. Festgenommen wurden sie im November 2014. Seither befinden sie sich in Untersuchungshaft.
Zwar seien beide Männer nur teilweise geständig, teilte die Regionale Staatsanwaltschaft Oberland am Montag mit. Auch sei die Tatwaffe bislang nicht gefunden worden. Doch für eine Anklage lägen genügend Beweismittel vor. So habe man DNA-Spuren der Beschuldigten am Tatort gefunden.
Der 19-jährige Mann war im Sommer 2003 gemeinsam mit seinem Bruder einige Wochen im Kinderheim untergebracht. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er sich gemeinsam mit dem Vater am Leiter des Heims rächen wollte, weil es aus seiner Sicht seinerzeit zu unangemessenen Bestrafungen und Demütigungen gekommen war.
Das Gewaltverbrechen hatte 2013 schweizweit Betroffenheit ausgelöst. In der Dachwohnung des Kinderheims an der Bahnhofstrasse in Spiez waren der Heimleiter und seine Partnerin leblos aufgefunden worden. Beide Opfer wiesen zahlreiche Stichverletzungen auf.
Dutzende Ermittler tappten lange Zeit im Dunkeln. Erst anderthalb Jahre nach der Tat wurden drei Männer festgenommen. Einer von ihnen wurde nach einigen Monaten aus der Untersuchungshaft entlassen. Das Verfahren gegen ihn wurde inzwischen eingestellt. Laut Medienberichten soll es sich um den Bruder des 19-jährigen Beschuldigten handeln.