Ankunft der „Costa Allegra“ auf den Seychellen verzögert sich

Mitarbeiter der Reederei Costa Crociere – Besitzerin der im Indischen Ozean havarierten „Costa Allegra“ – bereiten auf den Seychellen die rasche Heimreise der Passagiere vor. Die Bergung des Kreuzfahrtschiffes kommt derweil im wörtlichen und übertragenen Sinn nur „schleppend“ voran.

Die "Costa Allegra" wird schleppend abgeschleppt (Archiv) (Bild: sda)

Mitarbeiter der Reederei Costa Crociere – Besitzerin der im Indischen Ozean havarierten „Costa Allegra“ – bereiten auf den Seychellen die rasche Heimreise der Passagiere vor. Die Bergung des Kreuzfahrtschiffes kommt derweil im wörtlichen und übertragenen Sinn nur „schleppend“ voran.

Die „Costa Allegra“ ist seit einem Brand im Maschinenraum am Montag fahruntüchtig. Der Luxuskreuzer schippert gewöhnlich mit maximal 19 Knoten (etwa 35 Kilometer pro Stunde) durch die Meere.

Nun wird er aber von einem Fischtrawler und zwei Schleppern Richtung Norden gezogen. Das Ziel ist die Seychellen-Hauptinsel Mahé, von wo aus die Passagiere in ihre Heimat geflogen werden sollen. Wegen der stärker gewordenen Strömung kommt die „Allegra“ jedoch langsamer voran als erwartet.

„Wir hatten vorher eine Geschwindigkeit von sechs Knoten, jetzt haben wir knapp fünf“, sagte der Sprecher von Costa Kreuzfahrten in Deutschland, Werner Claasen. Die Reederei korrigierte deshalb die Ankunftszeit am Donnerstag von 6 Uhr auf 8.30 Uhr.

Erfrischende Brise an Deck

Bis dahin stand den über 1000 Passagieren und Crewmitgliedern – darunter 90 Schweizern – bei schwüler Hitze eine dritte Nacht auf Deck unter freiem Himmel bevor. An eine Übernachtung in den Kabinen ist nicht zu denken: Die Temperaturen dort sind unerträglich, da der Stromausfall durch den Brand die Klimaanlage ausser Betrieb setzte.

Der leichte Fahrtwind verschaffe den Menschen an Bord in der tropischen Hitze trotz des Ausfalls aller Kühlungssysteme eine angenehme Brise, hiess es in einer Mitteilung von Costa Crociere.

Kalte Mahlzeiten

Die Reederei brachte per Helikopter diverses Versorgungsmaterial auf das Schiff – „darunter einen elektrischen Generator, einfach um Strom herstellen zu können“, sagte Claasen. Aber auch Lebensmittel wie frisches Brot, Batterien für Handys, rund 400 Taschenlampen, Plastikgeschirr und Medikamente wurden auf das Schiff gebracht.

Essen kochen konnte die Crew laut Reederei nicht, aber es gebe keinen Mangel an Nahrung. An Bord stünden ausreichend Getränke und „frische Produkte wie Obst, Brot, Aufschnitt und Käse“ zur Verfügung.

Von Notfällen war Costa-Sprecher Claasen nichts bekannt: „Wir wissen nur, dass es allen gut geht und es keinerlei Verletzte oder andere Vorfälle an Bord gibt.“

Mitarbeiter vor Ort

Mit einem Schnellboot der Marine der Seychellen brachte die Reederei inzwischen mehrere Mitarbeiter auf ihr havariertes Schiff. „Drei bis vier Mitarbeiter kümmern sich jetzt um die Fragen der Passagiere und klären den weiteren Reiseverlauf“, sagte Claasen.

Rund zehn Costa-Crociere-Mitarbeiter bereiten zudem die Ankunft der Passagiere auf Mahé vor. Auch die Weiterreise in deren Heimat sei bereits aufgegleist, meldet die Reederei.

Costa Crociere bot den Passagieren eine schnelle Heimreise an oder aber Ferien in einem Luxushotel auf den Seychellen. Von den 627 Gästen an Bord nahmen bisher 376 das Angebot an, ihre Ferien auf den Seychellen fortzusetzen, teilte die italienische Reederei mit.

Dafür seien bereits 600 Rückflüge reserviert worden, für den Notfall stünden 400 Hotelzimmer auf den Seychellen zur Verfügung. Bei den Rückflugdaten werde „auf die Erfordernisse und Wünsche“ der Kunden Rücksicht genommen, heisst es.

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