Annette Pehnt erhält den mit 20’000 Franken dotierten Solothurner Literaturpreis. Die gebürtige Kölnerin erhält den Preis für ihre „hoch sensible Prosa, in der sie gesellschaftliches und familiäres Zusammenleben mit grosser Genauigkeit bis in seine feinsten Verästelungen auslotet“, heisst es in der Jurybegründung.
Annette Pehnts Werk umfasst bisher sechs Romane, einen Erzählband sowie vier Kinderbücher. Besonderes Aufsehen erregte 2007 der Roman „Mobbing“, der präzise und beklemmend vom seelischen Zerfallsprozess berichtet, der eine ganze Familie an den Rand des Abgrunds führt.
Dieses Frühjahr erschien „Chronik der Nähe“, das Porträt von drei deutschen Frauengenerationen. Die Erzählerin versucht darin die Kindheit ihrer während der Nazizeit aufgewachsenen Mutter zu verstehen, die sich ihrerseits von ihrer Mutter im Stich gelassen fühlte.
Der Solothurner Literaturpreis wird seit 1994 alljährlich „für hervorragende literarische Leistungen an deutschsprachige Autorinnen und Autoren“ verliehen. Die öffentliche Preisverleihung an Annette Pehnt findet am Sonntag, 20. Mai, um 17 Uhr im Landhaus Solothurn statt.