Anschlag überschattet Bangkoks Friedensgespräche mit Separatisten

Nach neun Jahren Terror und Gewalt im Süden Thailands haben Regierung und muslimische Rebellen sich erstmals offiziell an den Verhandlungstisch gesetzt. Das Treffen in Kuala Lumpur, unter der Schirmherrschaft Malaysias, wurde von einem Bombenanschlag überschattet.

Bei der Explosion im Chor-Ai-rong-Distrikt im Süden Thailands kamen drei Männer einer Dorfwacht ums Leben (Bild: sda)

Nach neun Jahren Terror und Gewalt im Süden Thailands haben Regierung und muslimische Rebellen sich erstmals offiziell an den Verhandlungstisch gesetzt. Das Treffen in Kuala Lumpur, unter der Schirmherrschaft Malaysias, wurde von einem Bombenanschlag überschattet.

«Wir wollen Vertrauen und gute Beziehungen aufbauen», sagte der Chef des thailändischen Nationalen Sicherheitsrates, Paradorn Pattannathabutr, vor Beginn der Friedensgespräche vor Reportern. «Wir wollen die Gewalt reduzieren.»

Die Regierung sprach mit Vertretern der BRN, die wie mehrere andere Separatistengruppen im Süden des Landes für mehr Autonomie kämpft. «Die BRN ist die einflussreichste Gruppe, und wir gehen davon aus, dass sie die Kämpfer nach dieser Gesprächsrunde kontaktieren. Warten wir ab, was dabei herauskommt», sagte Paradorn Pattannathabutr.

Rebellenvertreter äusserten sich nicht. Das Treffen war nur für einen Tag angesetzt. Einen neuen Termin gab es zunächst nicht.

Drei Tote und fünf Verletzte

Noch bevor die Gespräche begannen, kamen bei einem Bombenanschlag im Chor-Ai-rong-Distrikt in der Provinz Narathiwat 840 Kilometer südlich von Bangkok mindestens drei Menschen ums Leben. Bei den Toten handle es sich um Sicherheitskräfte, erklärte ein Militärsprecher. Fünf weitere seien verletzt worden.

Die zwei Millionen Einwohner der drei südlichsten Provinzen Thailands sind überwiegend Muslime. Separatisten kämpfen dort seit langem für einen eigenen Staat oder mehr Autonomie. Seit dem Überfall auf ein Armeedepot, bei dem Rebellen 2004 hunderte Waffen erbeuteten, haben sich die Kämpfe deutlich intensiviert. 5300 Menschen kamen seitdem ums Leben.

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